PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach der Kursrally bis Mitte Juni tun sich die wichtigsten europäischen Indizes weiter schwer mit der Suche nach einem neuen Trend. Der Leitindex EuroStoxx 50 startete am Donnerstagvormittag mit einem Plus von einem Prozent auf 4107 Punkte in den Juli, nachdem er tags zuvor zeitweise noch bis auf 4048 Punkte abgesackt war.
Damit konnte er aber seine 50-Tage-Linie verteidigen, die als Barometer für den mittelfristigen Trend gilt. Vom zwischenzeitlichen Monatsgewinn von gut drei Prozent auf das mit 4165 Punkten höchste Niveau seit 2008 blieb im Juni letztlich gut ein halbes Prozent.
Für den französischen Cac 40 ging es am Donnerstag ebenfalls um ein Prozent auf 6568 Punkte aufwärts. Er hatte im Juni mit 6687 Punkten das höchste Niveau seit 2000 erklommen, rutschte tags zuvor dann aber bis auf 6474 Punkte ab. Der britische FTSE 100 stieg am Donnerstag zum gut ein Prozent auf 7120 Punkte.
Besonders gefragt waren am Donnerstag die Branchen Rohstoff , Tourismus & Freizeit sowie Banken . Autowerte liefen zu Beginn weiter hinterher, holten dann jedoch etwas auf. Sie hatten Anfang Juni noch an ihrem Rekord aus dem Jahr 2015 gekratzt, tun sich seither aber schwer.
Angeführt wurde der EuroStoxx von den Papieren von Flutter mit 2,7 Prozent Plus. Die Experten der Bank of Amerika hatten tags zuvor erst eine Kaufempfehlung für die Papiere des Glücksspielkonzerns ausgesprochen. Dagegen gab es bei Essilorluxottica nach dem Rekordhoch vom Vortag Gewinnmitnahmen. Die kanadische Bank RBC strich ihre Empfehlung trotz grundsätzlicher Überzeugung vom Brillenkonzern, da sie das Restpotenzial inzwischen für überschaubar hält.
In London gewannen Papiere von GlaxoSmithKline (GSK) etwa ein Prozent. Der umtriebige Milliardär Paul Singer mischt mit seinem Hedgefonds Elliott nun auch beim Pharmakonzern mit. In einem am Donnerstag veröffentlichten Brief ist von deutlichem Kurspotenzial vor der geplanten Aufspaltung des Unternehmens sowie danach die Rede, das Management der Briten wird kritisiert. Elliott ist unter anderem bekannt dafür, sich bei Unternehmen einzukaufen, die er für unterbewertet hält und dann lautstark auf Veränderungen zu pochen. In dem Brief ist denn auch von einer "deutlichen Beteiligung" an GSK die Rede./ag/mis
Quelle: dpa-Afx