PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben am Dienstag weiter zugelegt. Damit setzte sich die Erholung von den Verlusten im Vormonat fort. Gewinne an den US-Börsen lieferten die notwendigen Vorgaben. Der EuroStoxx 50 gewann gegen Mittag 0,78 Prozent auf 4207,21 Punkte.
In Paris legte der Cac 40 um 0,85 Prozent auf 7059,94 Punkte zu. Der FTSE 100 zog um 0,75 Prozent auf 7520,24 Zähler an.
Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect machte eine Entspannung an den Börsen aus. Die verlangsamte Konjunkturentwicklung in den USA und eine Inflationsentwicklung, die nicht mehr ganz so dynamisch zu verlaufen scheine, könnten die US-Geldpolitik etwas bremsen - die Aussagen der US-Währungshüter zu einem strikteren Kurs hatten die Börsen zuletzt belastet. Bei den europäischen Unternehmen steige zudem die Zahl positiver Unternehmensmeldungen und Ergebnisüberraschungen.
So verzeichnete die UBS im vierten Quartal glänzende Geschäfte. Unter dem Strich stand im Gesamtjahr ein Gewinn von knapp 7,5 Milliarden US-Dollar (6,7 Mrd Euro). Das sind zwölf Prozent mehr als im Vorjahr und mehr als von Analysten im Schnitt erwartet. Die Anteilseigner sollen mit einer von 0,37 auf 0,50 Dollar je Aktie erhöhten Dividende an dem Erfolg teilhaben. Auch hier hatten Experten mit weniger gerechnet. Außerdem will die UBS im laufenden Jahr eigene Aktien im Wert von bis zu 5 Milliarden Dollar zurückkaufen. UBS-Aktien schossen um 6,4 Prozent nach oben. Finanzdienstleister und Banken gehörten zu stärksten Sektoren.
Auch der Baustoffkonzern Heidelbergcement schloss das Geschäftsjahr 2021 überraschend gut ab. Umsatz und operative Ergebnisse legten im Vergleich zum Vorjahr zum Teil deutlich zu. Im Sog davon rückten CRH und Holcim ebenfalls vor.
EssilorLuxottica erholten sich weiter von ihrem jüngsten Kurs-Rückgang und zogen um 2,9 Prozent an. Das vergangene Jahr sei für den Brillenhersteller ein starkes gewesen und Geschäftsdynamik sowie Synergien seien gestiegen, schrieb Berenberg-Analyst Graham Renwick in einer Studie. Er zählt die Aktie zu seinen "Top Picks". Das Unternehmen sei nur geringfügig von China abhängig und biete defensives Wachstum.
Ansonsten waren Werte gefragt, die während der jüngsten Korrektur deutlich verloren hatten. So legten ASML um 1,1 Prozent und Schneider Electric um 1,8 Prozent zu. Die zuletzt gut gelaufenen Telekommunikationsaktien hinkten dagegen dem Gesamtmarkt hinterher./mf/stk
Quelle: dpa-Afx