PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Bösen haben am Donnerstag an ihre Vortagesverluste angeknüpft. Mäßige Vorgaben der Wall Street und anhaltender Inflationsdruck belasteten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
Erneut litten die Börsen unter Inflationsängsten und den damit einhergehenden Sorgen vor steigenden Zinsen. Die hohe Inflation in der Eurozone hatte sich im Februar zwar den vierten Monat in Folge abgeschwächt, der Rückgang der Teuerung war aber weniger stark als erhofft ausgefallen. Die Verbraucherpreise hatten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,5 Prozent erhöht. Volkswirte hatten mit einem deutlicheren Rückgang auf im Schnitt 8,3 Prozent gerechnet.
"Der Inflationsdruck bleibt hoch", betonte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Für die Geldpolitik seien die Konsequenzen klar. "Die EZB hat noch ein gutes Stück des Zinsanhebungsweges vor sich", betonte er. "Die Inflationsraten in der Eurozone liegen über denjenigen der USA, gleichzeitig liegt aber das hiesige Zinsniveau niedriger als jenseits des Atlantiks." Das Szenario eines Leitzinses von fünf Prozent in der Eurozone sei derzeit noch mit einer geringen Wahrscheinlichkeit versehen, doch "nicht mehr völlig abwegig".
Für die Börsen ergeben sich erhebliche Risiken. "Diejenigen, die Aktien nur aus Renditegründen, aber nicht aus Überzeugung gekauft haben, werden jetzt an den Rentenmarkt zurückkehren", prophezeite Fondsmanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners.
Die Einzelsektoren standen im Licht neuer Zahlen. Der Bausektor entzog sich dank der Gewinne von CRH
Umgekehrt stellte sich die Lage im Freizeitsektor dar. Die hier dominierende Aktie von Flutter
Den zinssensiblen Technologiewerten brachten auch starke Quartalszahlen des US-Softwarehersteller Salesforce
Die vergleichsweise solide Entwicklung des Nahrungsmittelsektors bremsten die Verluste von AB Inbev
Quelle: dpa-Afx