PARIS/LONDON (dpa-AFX) - An Europas Börsen hat sich am Mittwochvormittag die verhaltene Tendenz vom Vortag fortgesetzt. Mäßige Vorgaben hielten die Kurse in Zaum. Der EuroStoxx 50
An den großen Länderbörsen sah es ähnlich aus. Der französische Cac 40
Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect führte die Zurückhaltung an den Märkten auf die Bredouille zurück, in der sich institutionelle Adressen befinden. "Es zeigt sich, dass es den Investoren immer schwerer fällt, Kaufargumente aus der aktuellen Gemengelage extrahieren zu können." Zudem gehe an den Aktienmärkten die Angst um, eine Aufwärtsbewegung zu verpassen.
Auch Sorgen wegen einer anziehenden Inflation erhielten neue Nahrung. Die Teuerung in Frankreich verstärkte sich im August deutlich und erreichte den höchsten Stand seit fast drei Jahren. Die Lage dürfte sich nach Ansicht der Postbank noch zuspitzen: "Arbeitskräfte könnten zum Ausgleich höhere Löhne fordern oder Unternehmen die gestiegenen Kosten für Öl, Strom und Gas an die Verbraucher weitergeben. Anleger sollten sich auf eine längere Phase hoher Preissteigerungen einstellen."
Enttäuschende Konjunkturdaten aus China belasteten die Aktien der Luxusgüterhersteller, die stark in Fernost engagiert sind. Im August hatte der dortige Einzelhandel unter Corona-Maßnahmen gelitten. Besserung ist nicht in Sicht, denn die Delta-Variante des Coronavirus breitet sich in der südostchinesischen Provinz Fujian weiter aus. LVMH
Auch die Zahlen von weniger luxuriösen Unternehmen halfen wenig. Die schwedische Bekleidungskette Hennes & Mauritz
Ein starker Mix aus stationären Verkäufen und Online-Shopping verhalf unterdessen der Zara-Mutter Inditex
Auch Versorger standen unter Druck. Unter den kleineren Werten fielen Orsted
Ölwerte legten dagegen im Sog steigender Ölpreise weiter zu. "Auftrieb geben die Angebotsausfälle im Golf von Mexiko, die zu einer kurzfristigen Markteinengung führen", merkte Analyst Carsten Fritsch von der Commerzbank an. Die Internationale Energiebehörde IEA kalkuliere für September mit einem Rückgang der dortigen Ölproduktion um 650 000 Barrel pro Tag und einem kumulierten Produktionsverlust von 30 Millionen Barrel. Dies übertreffe auch den Anstieg der Ölproduktion der Opec+ in diesem Monat./mf/stw
Quelle: dpa-Afx