PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben sich von den mäßigen Vorgaben der Wall Street nicht beeindrucken lassen und am Mittwoch weiter zugelegt. Der EuroStoxx 50
Die Börsen reagierten erleichtert auf die rückläufige Inflation, bei der sich mittlerweile ein europaweiter Trend etabliert hat. Sowohl in Frankreich als in der Schweiz schwächte sich der Preisauftrieb zum Ende des vergangenen Jahres deutlich ab - in Frankreich sogar überraschend deutlich. Das hob die Kauflaune, nachdem Inflations- und daraus resultierende Zinsängste im abgelaufenen Jahr belastet hatten.
Volkswirt Ulrich Kater von der DekaBank mahnte allerdings zur Vorsicht. "Die Gaspreisbremse beschert der Inflation im Dezember erst mal nur ein Zwischentief. Im Januar wird es wieder nach oben gehen, bevor die Inflationsraten dann im Jahresverlauf langsam fallen werden", so Kater. "Bis wir wieder richtige Preisstabilität haben, wird es im besten Fall ein bis zwei Jahre dauern."
Auch der technische Analyst Christoph Geyer warnte, die Gewinne zu stark zu bewerten: "Die Umsätze bewegen sich nach den Feiertagen noch auf niedrigem Niveau, was für den Jahresauftakt nicht ungewöhnlich ist." Daher könne von "einem nachhaltigen neuen Trend" noch nicht die Rede sein.
Von der sich abschwächenden Inflation profitierten konsumabhängige Aktien. Titel aus dem Luxusgütersegment wie Kering
Gefragt waren an der französischen Börse auch Schneider Electric
Am Ende des Feldes bewegten sich dagegen die Öl- und Rohstoffwerte. Der sinkende Rohölpreis setzten den Aktien zu. "Eine naheliegende Erklärung für den jüngsten Ölpreisrückgang ist, dass sich die Nachfrageaussichten eingetrübt haben", so die Rohstoffanalysten der Commerzbank. Dies hänge wiederum mit dem weltweiten Konjunkturausblick zusammen./mf/jha/
Quelle: dpa-Afx