PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Auch am Freitag haben die Anleger die Kurse an den europäischen Aktienmärkten weiter nach oben getrieben. Die Indizes folgten damit dem jüngsten Höhenflug an den Börsen in den USA und in Asien. Mit einem Plus von zuletzt 0,53 Prozent auf 3641,52 Punkte steuert der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50 , aktuell auf einen Wochengewinn von fast zwei Prozent zu.
In Paris rückte der Cac 40 um 0,39 Prozent auf 5692,17 Punkte vor. Der Londoner FTSE 100 zeigte sich mit plus 0,03 Prozent auf 6859,12 Punkte kaum verändert.
Nach den jüngsten politischen Entscheidungen in den Vereinigten Staaten zugunsten der Demokraten hofften die Investoren auf ein etwas ruhigeres und beständigeres Umfeld und setzten auf eine Ausweitung der Wirtschaftshilfen sowie anhaltende Unterstützung durch die Notenbanken, erläuterte Analyst Neil Wison von Markets.com.
Zusätzlich stützen die globalen Corona-Impfkampagnen die Märkte. Die EU-Kommission schloss nun einen Vertrag über weitere bis zu 300 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs der Mainzer Firma Biontech und ihres US-Partners Pfizer ab. Zudem wirkt der Impfstoff von Biontech und Pfizer laut einer ersten Analyse auch gegen zwei neue Varianten des Coronavirus, die zuerst in Großbritannien und Südafrika nachgewiesen wurden. Dies geht aus einer Studie von Wissenschaftlern der Universität Texas und dem US-Pharmaunternehmen Pfizer hervor.
Europaweit gefragt waren vor dem Wochenende Halbleiterwerte. Starke Geschäftszahlen des Chipkonzerns STMicroelectronics und des südkoreanischen Tech-Riesen Samsung sowie eine optimistische Umsatzprognose des US-Halbleiterspezialisten Micron Technology befeuerten den Boom der Branche.
STMicro gewannen weit oben im Cac 40 2,9 Prozent. ASML als Zulieferer der Branche legten an der EuroStoxx-Spitze um 2,8 Prozent zu. Der europäische Technologiesektor war mit plus 2,2 Prozent unter den besten der Stoxx-600-Branchenübersicht. Am Vortag hatte bereits die Nasdaq-Börse in New York wieder deutlich zugelegt.
Banken präsentierten sich diesmal hingegen schwach, der Sektor verlor 1,2 Prozent. In Zürich sackten am SMI-Ende Credit Suisse um mehr als drei Prozent ab. Offene Streitigkeiten um Hypothekendarlehen in den USA hatten dem Kredithaus weitere Rückstellungen eingebrockt. Die damit einhergehenden Risiken seien höher als gedacht, hieß es von Analysten. Im EuroStoxx belegten Santander und BNP Paribas die letzten Plätze mit Abschlägen von bis zu 2,9 Prozent./ajx/jha/
Quelle: dpa-Afx