PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Kurz vor der mit Spannung erwarteten Sitzung der US-Notenbank Fed haben die europäischen Börsen am Mittwoch überwiegend zugelegt. Allerdings hielten sich die Avancen nach oben in Grenzen, droht doch zukünftig eine deutlich straffere Geldpolitik in den USA. Vor allem die hohe Inflation setzt die Notenbanker um Chef Jerome Powell unter Druck.
Die Fed wird ihre geldpolitischen Entscheidungen am Abend veröffentlichen. Im Blick der Märkte steht vor allem das Anleihekaufprogramm, das in der Coronakrise zur Stützung der Konjunktur aufgelegt wurde. Ökonomen erwarten, dass die Notenbank bei der Drosselung der monatlichen Käufe rascher als bisher vorgesehen vorgehen wird - trotz neuer Sorgen wegen der Virusvariante Omikron.
Der EuroStoxx 50 als Leitindex für die Eurozone legte am späten Vormittag um 0,55 Prozent auf 4167 Punkte zu. Der französische Cac 40 stieg um 0,56 Prozent auf 6934 Punkte.
Gegen den Trend verlor der britische FTSE 100 0,40 Prozent auf 7190 Zähler. Hier zogen die Kursverluste großer Minenbetreiber wie Anglo American , Rio Tinto , Glencore und Antofagasta den Index nach unten. Der Rohstoffsektor zählte denn auch mit minus einem Prozent zu den größten Verlierern auf dem Sektortableau. Erholt zeigten sich dagegen die Technologiewerte .
Geschäftszahlen aus der Modewelt kamen bei den Investoren nicht gut an. Vorbörslich hatten die vor allem für die Handelsmarke Zara bekannte spanische Textilkette Inditex und die schwedische Hennes & Mauritz Quartalszahlen veröffentlicht. Daraufhin verloren Inditex an der Börse in Madrid gut drei Prozent und in Stockholm fielen H&M um knapp drei Prozent. Bei Inditex bemängelte die Investmentbank Jefferies die Profitabilität und bei H&M ein Zurückbleiben hinter der weltweiten Konkurrenz.
In London verloren die Aktien von IAG knapp zwei Prozent. Die Airline-Holding, zu der auch die spanische Iberia gehört, wird deren spanischen Kontrahenten Air Europa entgegen den ursprünglichen Plänen voraussichtlich doch nicht übernehmen. Das teilte IAG am Morgen mit.
In Kopenhagen verteuerten sich Vestas Wind Systems um mehr als sechs Prozent. Der Hersteller von Windkraftanlagen lädt an diesem Mittwoch zu einer Kapitalmarktveranstaltung./bek/stk
Quelle: dpa-Afx