PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben sich nach den Verlusten am Freitag nach ihren Vortagesverlusten stabilisiert. Der EuroStoxx 50
Der französische Cac 40
Vor den US-Arbeitsmarkdaten am Nachmittag herrschte eine gewisse Zurückhaltung vor. "Das im Zuge des Ukraine-Krieges weitere Emporschnellen der Einstandspreise sowie die Einschränkungen im Russland-Geschäft sprechen an und für sich für die Annahme, dass sich die US-Unternehmen mit Einstellungen etwas zurückhalten", hieß es dazu von der LBBW. "Dabei wird jedoch vergessen, dass in den Vereinigten Staaten im März die Corona-Fallzahlen weiter gefallen sind und nur noch ein Bruchteil der im Februar, geschweige denn der im Januar registrierten Fälle ausmachen." Diese Entwicklung dürfte Unternehmer ermutigt haben, ihre Geschäftstätigkeit auszuweiten. Die Zahlen sollten daher deutlich besser als erwartet ausfallen.
Europäische Aktien hatten am Vortag zwar ihr "schlechtestes Quartal seit 2020, als der Ausbruch des Coronavirus die Börsen auf Talfahrt schickte" beendet, wie Anlagestratege Ulrich Stephan von der Postbank anmerkte. Trotz Belastungen wie Ukraine-Konflikt, Höhenflug der Energiepreise und der erneuten Lockdown-Maßnahmen in China hätten sich die Kurse zuletzt aber gut entwickelt. "Vorausschauend dürfte die Erholung sicherlich an Tempo verlieren. Allerdings gilt der April als guter Aktienmonat", prognostizierte Stephan.
Die Verlierer vom Vortag verzeichneten nun Gewinne. Der Einzelhandelssektor erholte sich von dem Rückschlag am Donnerstag, als schwache Angaben zum Geschäftsverlauf Hennes & Mauritz
Der volatile Bankensektor gewann ebenfalls. Bei der spanischen Bank Santander
Gefragt waren zudem Rohstoffwerte. Analyst Daniel Briesemann von der Commerzbank verwies auf die jüngsten Inflationsdaten für die Eurozone. Im März waren die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 7,5 Prozent gestiegen. Volkswirte wurden von der Stärke des Preissprungs überrascht. Sie hatten im Schnitt nur einen Anstieg der Inflationsrate von 5,9 Prozent im Februar auf 6,7 Prozent erwartet. Rohstoffen hatten zuletzt von der weltweit gestiegenen Inflation profitiert.
Im Autosektor ragten Renault mit 3,3 Prozent Aufschlag hervor. Der Tenor sei positiv gewesen, schrieb Analyst Jose Asumendi von JP Morgan in einer Studie nach einem Treffen mit dem Konzernchef und dem Finanzvorstand./mf/mis
Quelle: dpa-Afx