PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Dienstag zugelegt. Angesichts der deutlichen Verluste der US-Technologiewerte am Vortag, der anstehenden Zinsentscheidungen der Notenbanken und der laufenden Berichtssaison der Unternehmen blieben die Gewinne allerdings überschaubar. Auch neue Zoll-Drohungen des US-Präsidenten Donald Trump hielten die Märkte im Zaum.

Der EuroStoxx 50 gewann am Mittag 0,48 Prozent auf 5.213,40 Punkte. Außerhalb des Euroraums legte der Schweizer Leitindex SMI um 0,75 Prozent auf 12.509,97 Zähler zu. Der britische FTSE 100 kletterte um 0,55 Prozent auf 8.550,39 Punkte.

Für Entspannung sorgten die Zahlen von SAP . Die starken Ergebnisse überdeckten etwas die starke Korrektur im Bereich der Künstlichen Intelligenz am Vortag, wie Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets feststellte. Trotzdem war noch eine gewisse Vorsicht zu verspüren. So lagen die defensiven Versorger mit an der Spitze des Marktes.

Technologiewerte waren dagegen nicht ganz so stark. So reichte es für das Schwergewicht SAP nur zu einem leichten Plus von 0,3 Prozent. "Trotz der 'besten aller Welten' mit einem dreissigprozentigen Wachstum in der Cloud ist das deutliche Plus zur Eröffnung 20 Minuten später schon wieder Geschichte", merkte Molnar an. "Gewinnmitnahmen setzen jetzt ein, was aber nach der Rally der Aktie in den vergangenen zwei Jahren mit einer Verdreifachung des Kurses kein Grund zur Sorge darstellt."

Pharmawerte profitierten unterdessen von den Gewinnen von Roche . Der Pharmakonzern hatte erneut positive Pipeline-Nachrichten gemeldet. So verlängerte der Wirkstoff-Kandidat Itovebi in einer Phase-III-Studie das Überleben der behandelten Patienten. Die Aktie kletterte um 1,1 Prozent. Mit Lonza , die um knapp drei Prozent zulegten, war auch ein zweiter Titel aus der Gesundheitsbranche gefragt.

Am Ende des Feldes lagen dagegen die Rohstoffaktien. Sowohl die enttäuschenden Wirtschaftsdaten des großen Rohstoffnachfragers China vom Vortag als auch die Zolldrohungen des US-Präsidenten sind für den Sektor eine Belastung./mf/jha/

Quelle: dpa-Afx