PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag weiter zugelegt. Aussagen des US-Notenbankchefs, der eine etwas langsamere Gangart bei Zinserhöhungen ankündigte, brachten allerdings nur noch moderate Gewinne. Der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50
Der französische Cac 40
"Der Notenbankchef stellte in seiner gestrigen Rede in Aussicht, dass er bei den Zinserhöhungen den Fuß vom Gas nehmen werde und deutete einen nächsten Zinsschritt im Dezember von 50 Basispunkten an. Dies führte an der Wall Street zu einem Kursfeuerwerk", erläuterte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robo Markets.
Unerwartet kamen die Aussagen der US-Währungshüter indes nicht. "Marktbeobachter hatten auch zuvor schon nahezu einmütig erwartet, dass nach einer Serie von vier Leitzinsanhebungen um jeweils 75 Basispunkte zum Jahresausklang nun wohl nur noch ein 50-Punkte-Schritt folgen werde", hieß es von der Landesbank Baden-Württemberg. Zudem gebe es weder Entwarnung in Hinblick auf das Zinsniveau noch Signale für eine Wende. "Ohne hierfür eine explizite Zahl zu nennen, betonte Powell in seinem Statement jedoch, dass die Fed die Leitzinsen in der Spitze wohl über das im Rahmen ihrer Projektionen avisierte Niveau von 4,6 Prozent hinaus anheben werden müsse. Zudem sagte er, dass sie die Leitzinsen einige Zeit auf jenem Niveau belassen müsse, um die Wirtschaft zu zügeln", so die Experten der LBBW.
Größter Profiteur waren die zinssensiblen Technologie- und Immobilienwerte. Deutlich legten ASML
Unter den Bankaktien fielen Aktien der Credit Suisse
Gewinne verzeichneten dagegen Heineken
Mit einem Kurssprung von 15,7 Prozent quittierten zur Rose Hoffnungen auf die Einführung des E-Rezepts in Deutschland. Aussagen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach während der Digital Health Conference von Bitkom am Mittwochnachmittag sorgten etwas verspätet für frischen Schwung in den schwer gebeutelten Papieren. Wie Lauterbach sagte, soll das E-Rezept Mitte nächsten Jahres kommen. Die Basis der Infrastruktur solle dabei künftig auf Clouds und Smartphones beruhen./mf/mis
Quelle: dpa-Afx