PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienindizes sind mit leichten Gewinnen in die Woche gestartet. Neben den Dauerthemen der Zins- und Konjunktursorgen rückten auch Unternehmenszahlen in den Fokus, nachdem am Freitag mit den US-Banken erste Schwergewichte ihre Bücher geöffnet hatten. Experten sprachen von einem durchwachsenen Zahlenwerk.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
In Großbritannien keimte am Montag die Hoffnung auf, dass Premierministerin Liz Truss ihre Steuersenkungspläne weiter zusammenstreicht. Der neue Finanzminister Jeremy Hunt will laut Bloomberg am Mittag vor die Presse treten. Ökonomen warnen, dass Truss' Pläne ein Loch von bis zu 50 Milliarden Pfund in den britischen Haushalt reißen könnten.
Von den globalen Konjunktursorgen lenkten am Freitag die ersten Schwergewichte der Berichtssaison ab. Der Einblick in die Bücher der US-Banken habe indes nichts Gutes für die europäischen Wettbewerber verheißen, schrieb Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege von Robomarkets. Durch die gestiegenen Zinsen hätten die Kreditanstalten zwar wieder Geld im Kerngeschäft verdient. "Die steigenden Risiken überschatten dies allerdings bei weitem", so Molnar. Auch, weil Banken mehr für potenzielle Kreditausfälle zurückstellen müssten. Die Zinserträge europäischer Banken liegen indes tiefer, die Ausfallrisiken hingegen höher als bei den US-Banken, wie Molnar warnt.
Unternehmenszahlen dürften auch in den kommenden Wochen die richtungsweisenden Impulsgeber am Aktienmarkt sein, wie Christian Henke vom Broker IG Markets schrieb. In Europa belasteten neben Zins- und Konjunktursorgen auch der Ukraine-Krieg das Geschäft der Konzerne, so Henke. Vor diesem Hintergrund sei das Enttäuschungsrisiko hoch.
Zu Wochenbeginn stand ein Online-Modehändler im Fokus. Der britische Konzern Asos
Quelle: dpa-Afx