PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkten haben ihre Konsolidierung am Dienstag fortgesetzt. Mit leichten Verlusten reagierten sie auf die mäßigen Vorgaben aus Asien. Gegen Mittag verlor der EuroStoxx 50
Marktteilnehmer sprachen von einer laufenden Gegenbewegung. "Die gerade in der vergangenen Woche noch einmal heiß gelaufenen Börsen lassen weiter Druck aus dem Kessel", stellte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robo Markets fest. Die Verluste stellten auch eine Korrektur der zuletzt allzu großen Zuversicht an den Märkten dar. "Etliche Aktienindizes haben in der Hoffnung auf eine baldige und schnelle globale Konjunkturerholung ordentliche Kursperformances im ersten Halbjahr vollzogen", so Marktexperte Andreas Lipkow. "Das Konjunkturbild trübt sich jedoch zunehmend ein und könnte auch bald auf die Aktienkurse der Indexunternehmen zurückschlagen."
Nicht allzu gut kamen unterdessen die Zinssenkungen in China an. "Die Anleger hatten sich mehr erhofft, chinesische Aktien gaben nach", hieß es dazu von der Landesbank Baden-Württemberg. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt will nach den Corona-Maßnahmen, die erhebliche Auswirkungen auf die Konjunktur hatten, nicht recht ins Laufen kommen.
Wenig überraschend lagen denn auch eher konjunkturunabhängige, defensive Branchen an der Spitze der europäischen Aktienmärkte. Im Entschädigungsstreit mit Boehringer Ingelheim rund um das in die Schlagzeilen geratene Medikament Zantac kann der französische Pharmakonzern Sanofi
Am Ende des Feldes rangierten dagegen die Chemiewerte. Hiobsbotschaften von Lanxess
Abgaben erlitten darüber hinaus Rohstoff- und Automobilwerte, Branchen also, die stark von der Nachfrage aus China abhängen. Der fehlende Schwung der chinesischen Wirtschaft stelle auch eine Belastung der weltweiten Konjunktur dar, merkte Analyst Ricardo Evangelista vom Broker Activtrades dazu an./mf/stk
Quelle: dpa-Afx