PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben am Dienstag leicht nachgegeben. Die nach wie vor ungelöste US-Schuldenkrise hielt die Finanzmärkte erneut in Zaum. Der EuroStoxx 50 gab am späten Vormittag um 0,54 Prozent auf 4361,83 Punkte nach. Der französische Cac 40 sank um 0,97 Prozent auf 7405,98 Zähler, während der britische FTSE 100 sich mit 0,11 Prozent auf 7779,65 Punkte besser hielt.
"Das Thema Zahlungsunfähigkeit der weltgrößten Volkswirtschaft ist auch nach dem gestrigen Krisengespräch zwischen US-Präsident Biden und seinem republikanischen Verhandlungspartner McCarthy nicht vom Tisch", so Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. "Für die heiß gelaufenen Aktienmärkte besteht damit weiter ein deutliches Risiko, dass die Stimmung kippt, sollten sich in Washington die Fronten doch wieder verhärten und eine Einigung in weite Ferne rücken."
An der Spitze der Einzelsektoren standen die Immobilienwerte. Die Gewinne des Schwergewichts Vonovia stützten den Sektor. Am anderen Ende des Feldes rangierten die Luxuswerte, die deutlich nachgaben und damit nach den überdurchschnittlichen Gewinnen der Vormonate unter Druck gerieten. Die Analysten der Deutschen Bank hatten in einer Sektorstudie zu einer differenzierten Betrachtung der Branche geraten. Eine gewisse Zurückhaltung ist danach bei Hermes International und LVMH angebracht. Beide Werte gaben deutlich nach und zogen den Sektor nach unten.
Im Bankenbereich fielen Aktien von Julius Bär auf. Der Titel brach um 7,7 Prozent ein. Auslöser der Abgaben war der jüngste Zwischenbericht. Die Zahlen entsprachen nicht den Erwartungen der Analysten. Besonders beim verwalteten Vermögen und bei der Nettoneugeldentwicklung war die Bank hinter den Schätzungen zurückgeblieben. Unter den Medienwerten stachen Vivendi hervor. Aktienverkäufe des Großaktionärs Vincent Bollore ließen den Wert um 6,8 Prozent sinken./mf/stk
Quelle: dpa-Afx