PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Langsam scheint sich an Europas Börsen eine vorsichtigere Haltung zu etablieren. Gelang es am Vortag noch, die leichten Verluste aus dem frühen Handel bis Börsenschluss aufzuholen, haben die Standardwerte am Mittwochmittag erneut im Minus gelegen. Zuletzt gab der EuroStoxx 50 um 0,57 Prozent auf 4129,18 Punkte nach. Der französische Cac 40 sank um 0,42 Prozent auf 7020,74 Punkte, während der britische FTSE 100 kaum verändert tendierte.
Die mäßigen Zahlen von Microsoft hinterließen damit ihre Spuren. Der Software-Riese hatte sich zum Jahresende angesichts hoher Inflation und Rezessionssorgen schwergetan und deutlich weniger verdient. Analyst Pierre Veyret vom Broker ActivTrades sprach von zunehmender Unsicherheit an den Märkten, die sich auch in den nachgebenden US-Futures widerspiegele. Es mache sich nun wieder mehr Vorsicht angesichts der Welle noch anstehender Unternehmenszahlen breit.
Die Zahlen von Microsoft hinterließen bei den europäischen Technologierwerten Spuren. Ebenso schwer wogen die Verluste von ASML , die um 1,4 Prozent nachgaben. Der Halbleiter-Ausrüster hatte 2022 trotz Umsatzsteigerungen weniger Gewinn gemacht als im Jahr zuvor. Konzernchef Peter Wennink räumte zudem Unsicherheiten durch die Inflation und steigende Zinsen ein, hofft aber auf eine Erholung des Halbleitermarktes in der zweiten Jahreshälfte.
Durchwachsen waren auch die Zahlen von Givaudan . Zwar hatte das Unternehmen 2022 mehr Umsatz erzielt. Im Schlussquartal verlor der Schweizer Aromen- und Duftstoffhersteller aber weiter an Schwung und die Profitabilität litt unter höheren Kosten. Die Aktie verlor 1,6 Prozent. Auch der Chemiesektor insgesamt schwächelte.
Besser sah es bei Easyjet aus. Die Billigfluglinie hatte trotz einer kräftigen Erholung der Nachfrage im Weihnachtsquartal zwar erneut rote Zahlen geschrieben. Für das Geschäftsjahr bis Ende September 2023 rechnet Easyjet-Chef Johan Lundgren jedoch mit schwarzen Zahlen und höheren Ticketpreisen. Das reichte für einen deutlichen Anstieg der Aktie um über neun Prozent./mf/jha/
Quelle: dpa-Afx