PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen haben am Donnerstag nachgegeben. Die Erleichterung über nachlassenden Inflationsdruck in den USA, die am Vortag noch gestützt hatte, ist damit wieder verflogen. Am Mittag verlor der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
Für Ernüchterung sorgte die Sitzung der US-Notenbank nach Börsenschluss in Europa. "Auch wenn die US-Inflationsdaten weniger stark gestiegen sind als erwartet, hält die US-Notenbank an ihrer Hochzinspolitik fest und will weiterhin datenabhängig entscheiden", hieß es in einem Kommentar von Index-Radar.
Dabei sollte man "die jüngsten Zahlen zum US-Verbraucherpreisindex von der Denkweise der Fed trennen", betonte Jean Boivin, Leiter des BlackRock Investment Institute. "Es ist klar, dass die Fed, die schon lange mit Zinssenkungen beginnen wollte, sich allmählich an die Tatsache gewöhnt hat, dass die Zinsen länger hoch bleiben müssen - nicht nur kurzfristig, sondern auch längerfristig."
Schwach tendierten einmal mehr die Autowerte. Sie reagierten damit erneut auf die Androhung europäischer Sonderzölle auf chinesische Elektrofahrzeuge. "Die geplanten Strafzölle können sehr schnell nach hinten losgehen", warnte Marktexperte Andreas Lipkow. "Sollte China angemessen reagieren, wird das die deutschen Autobauer besonders hart treffen können." Deren Aktien lagen deutlich im Minus und zogen den Sektor nach unten.
Auch andere zyklische Sektoren wie Chemie und Rohstoffe standen unter Druck. Ausnahme war mit Norsk Hydro
Besser sah es bei defensiven Werten aus. Sowohl Pharma- als auch Telekommunikationsaktien verloren weniger als der Gesamtmarkt. Aus dem Rahmen fielen allerdings Telefonica mit 2,5 Prozent Abschlag. Die Deutsche Bank
Quelle: dpa-Afx