PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Freitag erneut geschwächelt. Damit hielt die Enttäuschung über die US-Notenbanksitzung an. Die Währungshüter hatten zur Wochenmitte Hoffnungen auf eine baldige Zinswende einen Strich durch die Rechnungen gemacht und damit an den beiden Vortagen Verluste an der Wall Street ausgelöst.
"Der Zinshöchststand ist nahe, doch angesichts des Ölpreisanstiegs und der weiterhin gemischten Wirtschaftsaussichten ist er nicht nahe genug", so Portfolio Manager Lewis Grant vom Vermögensverwalter Federated Hermes Limited. "Die Märkte verharren in einer abwartenden Haltung, ohne dass sich ein klarer Trend abzeichnet.
Der EuroStoxx 50
Neue Konjunkturdaten aus dem Euroraum brachten den Aktienmärkten wenig. Die Unternehmensstimmung in der Eurozone hatten sich im September zwar auf niedrigem Niveau leicht aufgehellt. Die Kennzahl liegt aber weiter unter der wichtigen Marke von 50 Punkten, die Wachstum von Schrumpfung trennt. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global stieg zum Vormonat um 0,4 Punkte auf 47,1 Zähler.
Die Aussichten sind zudem alles andere als gut. "Allzu viel kann vom zweiten Halbjahr in der Eurozone nicht erwartet werden", betonte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. "Es muss davon ausgegangen werden, dass die Währungsunion als gesamtes in eine Rezession rutscht."
Entsprechend lagen zins- und konjunktursensible Branchen wie Bau, Automobile und Immobilien am Ende des Feldes. Stärkere Abgaben der Versicherer verhinderten indes die Gewinne des Schwergewichts Allianz
Besser sah es bei den Ölwerten aus. Wieder steigende Ölpreise stützten ebenso wie eine Studie von JP Morgan. Mit den deutlich angezogenen Ölpreisen sei der Zyklus der Branche auf dem richtigen Weg, schrieb Analyst Matthew Lofting. Dabei zieht er EU-Werte den US-Wettbewerbern vor. Noch besser entwickelten sich Rohstoffaktien, die sich damit von den Vortagesverlusten erholten./mf/mis
Quelle: dpa-Afx