PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Berg- und Talfahrt an Europas Börsen hat sich am Freitag fortgesetzt. Nach seinem Einbruch am Vortag legte der EuroStoxx 50
Anleger hatten zunächst die durchwachsenen Konjunkturdaten aus der Eurozone zu verdauen. So waren in der Eurozone und in Frankreich die Einkaufsmanagerindizes aus der Industrie schlechter als erwartet ausgefallen, für Großbritannien und Deutschland ergab sich aber ein besseres Bild als gedacht. "Die Konjunkturdaten dieser Woche haben gezeigt, dass die britische Wirtschaft stetig die Folgen des Lockdowns abwirft", kommentierte Börsenexperte Michael Hewson von CMC Markets.
Die Londoner Börse wird derzeit allerdings vom starken britischen Pfund ausgebremst und hinkte auch am letzten Handelstag der Woche dem allgemeinen Trend etwas hinterher. So legte der britische FTSE 100
Für die laufende Woche zeichnet sich aktuell für den EuroStoxx 50 nur ein sehr kleiner Kursgewinn von weniger als einem halben Prozent ab. Dies ist auch den hohen Abschlägen am Vortag geschuldet: Die Börsen in Europa waren eingebrochen, nachdem die US-Notenbank Fed mit warnenden Worten zur Wirtschaftslage zunehmenden Pessimismus geschürt hatte. Die US-Börsen hatten die trübe Stimmung in ihrer Sitzung am Vorabend aber abschütteln können. Vor allem die Technologiebörse Nasdaq blieb weiter in Rekordlaune, während der Dow mit moderaten Gewinnen etwas hinterherhinkte. Aus in Asien war es am Freitag wieder aufwärts gegangen, dort gaben zudem positive Nachrichten aus der Corona-Impfstoffforschung Schub.
Auf Unternehmensseite in Europa wagten sich am Freitag die Anleger wieder zurück in die durch die Corona-Pandemie arg in Bedrängnis geratenen Tourismuswerte. Im europaweiten Sektorranking hatte die Branche die Nase klar vorn. Stark gefragt waren im Zuge der Nasdaq-Rally aber auch Technologiewerte sowie Rohstofftitel. Einzige Verliererbranche mit einem kleinen Minus waren die Banken.
Bei den Einzelwerten ging es an der Schweizer Börse für Flughafen Zuerich AG um mehr als zwei Prozent hoch. Zwar hatte der Flughafenbetreiber wegen des Zusammenbruchs des Flugverkehrs in der Corona-Pandemie im ersten Halbjahr rote Zahlen geschrieben, diese waren laut Analysten aber besser ausgefallen als befürchtet.
Aktien des irischen Baustoffkonzerns Kingspan verteuerten sich zuletzt nach Zahlen um mehr als achteinhalb Prozent. Das Unternehmen musste zwar einen Umsatz und Ergebniseinbruch hinnehmen und kündigte eine Überprüfung seiner Ausschüttungspolitik an. Das Management betonte aber, der Konzern sei gut genug gerüstet, um durch die Krise zu kommen./tav/fba
Quelle: dpa-Afx