PARIS/LONDON (dpa-AFX) - An Europas Börsen haben die Aktienkurse am Dienstag ihrem jüngst guten Lauf etwas Tribut gezollt. Der EuroStoxx 50 gab gegen Mittag um 0,20 Prozent auf 3658,34 Punkte nach. Damit riss die sechstägige Gewinnserie des Eurozonen-Leitindex. Für den französischen Cac 40 ging es um 0,03 Prozent auf 5687,51 Punkte nach unten, während der britische FTSE 100 0,02 Prozent auf 6522,01 Punkte.
Im europäischen Branchenvergleich hielten sich die Aktien von Ölkonzernen noch am besten: Ihr Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 stieg dank weiter anziehender Ölpreise sowie guter Geschäftszahlen von Total als einziger Gewinner um 0,7 Prozent. Dagegen rutschte der Index der Medienunternehmen mit minus 1,2 Prozent ans Ende des Tableaus.
Eine Reihe von Unternehmenszahlen fiel durchwachsen aus. Total setzte im Schlussquartal 2020 seinen Erholungskurs fort und erzielte wie schon im Vorquartal einen Gewinn, der zudem höher als erwartet ausfiel. Die Aktien des Ölkonzerns honorierten dies mit einem Plus von anderthalb Prozent, was einen der vorderen Plätze im EuroStoxx bedeutete. Im zweiten Quartal hatten die Franzosen noch einen Milliardenverlust erlitten.
Bei Yara konnten sich die Anteilseigner über ein Kursplus von knapp zweieinhalb Prozent freuen, nachdem der Düngerproduzent ebenfalls einen überraschend guten Quartalsgewinn ausgewiesen hatte. Titel des Pharmazulieferer Lonza stiegen um 1,3 Prozent und eroberten die Spitzenposition im Swiss Market Index (SMI) ). Hier sorgte der Verkauf der Chemiesparte an die beiden Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven für gute Stimmung.
Dagegen büßten die zuletzt erholten AMS -Aktien gut sieben Prozent ein. Der rekordhohe Quartalsumsatz sei schon erwartet worden, kommentierte Barclays-Analyst Andrew Gardiner. Er monierte zudem einen enttäuschenden Ausblick des Chipherstellers.
Bei den in London gelisteten Tui-Papieren fiel das Minus mit 0,7 Prozent überschaubar aus. Die Reisebeschränkungen wegen der Corona-Pandemie und Lockdowns in vielen Ländern hielten den weltgrößten Reisekonzern auch Ende 2020 tief in den roten Zahlen. Nun setzt die Unternehmensführung auf eine Erholung im Sommer. Analysten sind mit Blick auf die wichtige Haupturlaubszeit indes vorsichtig. So hält etwa Cristian Nedelcu von der Schweizer Großbank UBS die Erwartungen von Tui für zu optimistisch./gl/stk
Quelle: dpa-Afx