PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte sind am Montag zumeist mit moderaten Verlusten in die neue Woche gestartet. Die anhaltende Ölpreisrally, die die Notierungen für den wichtigen Rohstoff auf den höchsten Stand seit Jahren getrieben hat, schürt Sorgen vor Energieengpässen, welche die globale Wirtschaftserholung von der Corona-Pandemie abwürgen könnte.
Gegen Mittag notierte der EuroStoxx 50 mit einem Minus von 0,22 Prozent bei 4064,17 Punkten. Damit knüpfte der Leitindex der Eurozone an seine verhaltene Entwicklung vom Freitag an. Ähnlich erging es dem französischen Cac 40 , der um 0,19 Prozent auf 6547,62 Punkte nachgab. Dagegen schaffte der britische FTSE 100 ein Plus von 0,16 Prozent auf 7106,94 Punkte und stemmte sich damit erneut gegen den Markttrend.
Im europäischen Branchenvergleich hatten vor allem die Besitzer von Bergbau- und Ölaktien Grund zur Freude: Deren Subindizes im markttbreiten Stoxx Europe 600 gewannen rund zweieinhalb beziehungsweise mehr als ein Prozent - letzterer erreichte den höchsten Stand seit Februar 2020, also seit kurz vor dem weltweiten Ausbruch der Corona-Pandemie. Der Bankenindex legte um 0,6 Prozent zu und näherte sich damit ebenfalls seinem Vor-Corona-Zwischenhoch.
Damit befinden sich just die Favoriten der Marktstrategen von JPMorgan in Europa ganz oben im Branchentableau. Die Anleger sollten dabeibleiben beim Trendwechsel der sogenannten Value- gegenüber den Wachstumswerten, rät JPMorgan-Experte Mislav Matejka. Die jüngst gewonnene relative Stärke habe noch enormen Spielraum im Umfeld steigender Anleiherenditen.
Dagegen nahmen die Indizes der Reise- und Freizeit- sowie der Immobilienunternehmen und Versorger mit Verlusten von jeweils über ein Prozent die letzten Plätze in der Branchenübersicht ein. Für Haus- und Wohnungskäufer sind steigende Zinsen Gift, da sie die Finanzierung erheblich verteuern.
Asos-Papiere mussten angesichts von Wachstumssorgen sowie des Rücktritts von Unternehmenschef Nick Breighton einen Kursrutsch von fast elf Prozent verkraften. Der Online-Modehändler, der wie sein deutscher Konkurrent Zalando zu den Corona-Gewinnern gezählt hatte, stimmte seine Aktionäre auf weniger Wachstum ein, und brachte damit die Titel von Wettbewerbern ebenfalls ins Trudeln.
Im Swiss Market Index (SMI) reichte Roche derweil ein Kursplus von gut einem halben Prozent für den ersten Platz. Damit setzten die Aktien des Pharmakonzerns ihre Erholung fort. Roche und sein Partner Morphosys können sich Hoffnung auf eine baldige Zulassung eines Alzheimer-Medikamentenkandidaten in den USA machen./gl/men
Quelle: dpa-Afx