PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach den beschwichtigenden Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell am Vortag haben sich die europäischen Börsen zur Wochenmitte weiter gefangen. Sie hatten bereits am Dienstag im späten Handel positiv darauf reagiert und ihre Verluste merklich eingegrenzt.
Am späten Mittwochvormittag gewann der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone 0,41 Prozent auf 3704,35 Punkte. Der französische Cac 40 rückte um 0,23 Prozent auf 5793,30 Punkte vor. Der britische FTSE 100 stand 0,09 Prozent höher auf 6631,95 Zählern.
Sowohl Inflation als auch Beschäftigung sind laut Powell noch weit von den Zielen der Fed entfernt. Die Fed sei weiter bereit, ihr Arsenal an geldpolitischen Instrumenten voll auszuschöpfen, um die Wirtschaft zu unterstützen. Diese Aussagen beruhigten die Marktteilnehmer. Sorgen vor anziehender Teuerung und steigender Zinsen hatten davor die Aktienmärkte weltweit etwas ausgebremst und vor allem die heiß gelaufenen Technologiewerte nach unten gezogen. Die Abwärtsbewegung ist vorerst gestoppt.
Reise- und Freizeitwerte knüpften am Mittwoch an ihren freundlichen Vortag an. Erneut waren die Titel des Buchungssystem-Anbieters Amadeus IT mit plus 2,2 Prozent weit vorne im EuroStoxx. Schlusslicht waren Vivendi mit minus 1,6 Prozent im Einklang mit dem schwächeren Mediensektor .
Iberdrola gewannen 1,2 Prozent nach Zahlen. Die Aktionäre des Versorgers sollen für 2020 eine etwas höhere Dividende erhalten als ein Jahr zuvor. Für 2021 peilen die Spanier eine weitere Steigerung an.
Mit einem Kursaufschlag von knapp einem halben Prozent reagierten die Aktien von Reckitt Benckiser auf die jüngsten Zahlen des Konsumgüterherstellers. Laut Analystin Celine Pannuti von JPMorgan schnitt Reckitt in allen Bereichen gut ab. Der Ausblick auf 2021 stimme ausgesprochen zuversichtlich.
Die Anleger von Lloyds freuten sich über die Wiederaufnahme von Dividendenzahlungen. Die Papiere gewannen 3,3 Prozent. Die britische Bank übertraf zudem mit ihrem Vorsteuergewinn im vierten Quartal die Marktprognosen, begünstigt von einem wieder auflebenden britischen Häusermarkt und staatlicher Unterstützung für die Kreditnehmer./ajx/fba
Quelle: dpa-Afx