PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Freitag wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Leichte Verluste an der Wall Street und Abgaben in Fernost belasteten. Der EuroStoxx 50
Zu den mäßigen Vorgaben gesellte sich eine abwartende Haltung. Am Nachmittag stehen neben den Zahlen großer US-Banken auch eine Reihe von US-Daten wie die Importpreise und das Verbrauchervertrauen an. "In diesem Umfeld halten sich die Marktteilnehmer lieber an den Seitenlinien auf und warten ab, ob sich aus dem aktuellen Lüftchen noch ein Herbststurm entwickeln wird", betonte Marktexperte Andreas Lipkow.
Das gilt um so mehr, als die Daten Enttäuschungspotenzial bergen. "Die bis Anfang Oktober sinkenden Aktiennotierungen könnten die Stimmung unter den US-Verbrauchern gedrückt haben", merkten die Volkswirte der Helaba an. Bankaktien verzeichneten merkliche Abgaben. Damit dominierte Vorsicht vor den Zahlen der großen US-Institute. "Aktuell ist das Bild völlig uneinheitlich und die Stimmung der institutionellen Anleger mit Blick auf die Großbanken wankelmütig, denn die Gemengelage ist komplex", merkte Aktienstratege Marc Decker von der Quintet Private Bank an. Nach den starken Gewinnen des europäischen Bankensektors rückten die Risiken wieder ins Bewusstsein. "Nun könnte die Risikovorsorge nach Jahren der Auflösungen oder allenfalls moderater Zunahme für einige Adressen wieder ein zentraleres Thema werden. Zugleich setzt ein zunehmend scharfer Wettbewerb um Kundeneinlagen ein, was das Zinsergebnis belastet."
Auffallend schwach waren BNP Paribas
Auch Versicherer lagen im Minus. Ausnahme waren hier Swiss Re
Im Pharmasektor verdüsterte dagegen eine pessimistische Prognose von Sartorius
Ölwerte bauten dagegen ihre Vortagesgewinne aus. "Der Ölpreis dürfte nach den jüngsten Entwicklungen im Nahost-Konflikt und angesichts der weiterhin robusten Entwicklung der US-Wirtschaft eher Spielraum nach oben haben", so die Rohstoffanalysten der Commerzbank./mf/men
Quelle: dpa-Afx