PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag wieder nachgegeben. Sie verdauten damit den massiven Anstieg vom Vortag. Der EuroStoxx 50
Der französische Cac 40
"Nach dem gestrigen starken Kursanstieg haben die Marktteilnehmer nun die politischen Verhandlungen zwischen den Protagonisten eingepreist", stellte Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect fest. Erstmals seit Beginn des Kriegs vor zwei Wochen trafen sich Russlands Außenminister Sergej Lawrow und sein ukrainischer Kollege Dmytro Kuleba zu Verhandlungen. Die beiden Politiker kamen am Donnerstag in der türkischen Stadt Antalya zusammen. Das Treffen brachte aber keine wesentlichen Fortschritte.
Mit Blick auf die Geldpolitik sind von der Europäischen Zentralbank am Donnerstag unterdessen wohl noch keine wegweisenden Entscheidungen zu erwarten. "Wir gehen davon aus, dass die EZB in dieser Sitzung noch keine neuen Maßnahmen ergreifen wird", merkte Jens Franck, Leiter Portfoliomanagement bei dem Hamburger Anleihe-Spezialisten NordIX an. "Dazu ist die sich stündlich veränderte Lage noch viel zu unklar und dynamisch."
Die Entwicklung der Einzelsektoren war umgekehrt zum Vortag. Die am Mittwoch nach oben geschossenen zyklischen Titel sowie Banken und Versicherer erlitten Abgaben, während Ölwerte sich nach dem jüngsten Rückgang stabilisierten. Das hohe Kursniveau steht allerdings auf wackeligen Beinen. Analyst Carsten Fritsch von der Commerzbank verwies auf "Signale, dass die Opec ihre Ölproduktion stärker ausweiten könnte". Zudem dürfte "auch aus den USA dürfte in den kommenden Monaten mehr Öl an den Markt gelangen."
Vergleichsweise gut hielten sich auch defensive Sektoren wie Pharma und Telekommunikation, die sich in unsicheren Zeiten eher durch Stabilität auszeichnen. Der Mediensektor profitierte unterdessen von den Gewinnen der Vivendi
Givaudan
JCDecaux
Quelle: dpa-Afx