PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Freitag wieder nachgeben. "Zwei Ängste treiben die Anleger um: Die Angst vor einem Flächenbrand in Nahost und die Angst vor einer Zinserhöhung statt -senkung in den USA im weiteren Jahresverlauf", begründete Kapitalmarktstratege Jürgen Monar vom Broker Robo Markets die Verluste. Israel hatte nach übereinstimmenden US-Medienberichten den Iran als Reaktion auf einen Angriff vom vergangenen Wochenende mit Raketen beschossen. Zugleich hatten sich US-Notenbänker ungünstig zur weiteren Zinsentwicklung geäußert.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
Auch über den Tag hinaus trübt sich die Lage zunehmend ein. "Langsam ziehen Wolken über den Aktienmärkten auf", betonte Volkswirt Ulrich Kater von der Deka Bank. "Obwohl die Unternehmen für das abgelaufene Quartal weiterhin gute Geschäftsergebnisse berichten, ist dies erst einmal kein weiterer Treibstoff für die Unternehmenswerte." Ein Grund könnte sein, dass die steigenden Gewinne in den starken Kursanstiegen der vergangenen Monate bereits vorweggenommen worden seien.
Die Vorsicht der Anleger dokumentierte sich in den Verlusten zyklischer Sektoren wie Automobil, Bau und Einzelhandel. Dagegen entwickelten sich defensive Branchen wie Nahrungsmittel, Telekommunikation und Versorger deutlich besser als der Gesamtmarkt.
Unter den Gewinnern befanden sich auch die Konsumgüterhersteller. Sie profitierten von den Gewinnen des Schwergewichts L'Oreal
Vergleichsweise stabil lagen auch Roche
Unspektakulär waren indes die Zahlen des Optikkonzerns EssilorLuxottica
Quelle: dpa-Afx