PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben die Zinssignale der US-Notenbank mit Verlusten quittiert. Nachdem die US-Währungshüter Hoffnungen auf eine baldige Zinswende einen Strich durch die Rechnungen gemacht hatten, war es bereits an der Wall Street nach unten gegangen. "Es wird nun erwartet, dass eine straffere Geldpolitik für einen längeren Zeitraum notwendig ist, um die Inflationsaussichten nicht schlechter werden zu lassen", merkte David Page, Head of Macro Research bei Axa Investment Managers, zu der jüngsten US-Notenbanksitzung an.
Der EuroStoxx 50
Die Verluste spiegelten auch die wachsenden Konjunkturrisiken angesichts der Renditeentwicklung an den Anleihemärkten wider. "Nun stellt sich die Frage, wie die Konjunktur auf die neue Renditewelt reagieren und ob es zu einem ausgedehnteren Konjunkturrückgang kommen wird", betonte Marktexperte Andreas Lipkow. "Es ist zu erwarten, dass die straffe Geldpolitik über einen längeren Zeitraum beibehalten wird und dass sie die Wirtschaftstätigkeit im Laufe der Zeit verlangsamt", skizzierte Tiffany Wilding, Ökonomin beim Vermögensverwalter Pimco die möglichen Folgen.
Diese Skepsis zeigte sich auch an der Entwicklung der einzelnen Sektoren. "Positionen in zyklische Branchen werden weiter reduziert", so Lipkow. Zu den Verlierern gehörten mithin Industrie-, Bau- und Autowerte. Airbus
Technologiewerte folgten den schwachen Vorgaben der Nasdaq. Hier verzeichnete die angeschlagene Aktie von Adyen
Auch die Rohstoff- und Ölwerte erlitten Abschläge. Letztere folgten dem Rückgang des Ölpreises, nachdem die Erdölpreise zuvor die höchsten Stände seit zehn Monaten markiert hatten. Belastung kommt nun durch den Dollar, der durch die US-Notenbanksitzung Rückenwind erhielt./mf/mis
Quelle: dpa-Afx