PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben sich am Freitag stabilisiert. Die Erholung von den Vortagesverlusten blieb angesichts der unsicheren weiteren Entwicklung des Ukraine-Konflikts und des bevorstehenden Wochenendes aber zaghaft. Der EuroStoxx 50
Der französische Cac 40
Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robo Markets sprach von einer fragilen Lage: "Wieder einmal steht ein Wochenende vor der Tür, an dem neue schreckliche Bilder und Nachrichten aus dem Kriegsgebiet die Nachrichten bestimmen dürften und an dem auch das Risiko einer weiteren Eskalation bestehen bleibt." Die Erholung drohe daher, jederzeit wieder abzuebben, denn es könnte "jede noch so kurzfristige Stärke im Markt von Anlegern genutzt werden, das Risiko in ihren Portfolios weiter zu reduzieren."
Die Nachrichten zur Inflation lieferten erneute Warnsignale. In Spanien verstärkte sich der Anstieg der Verbraucherpreise im Februar wegen der hohen Energiekosten kräftig. Ein erneuter Energiepreissprung ließ zugleich die Inflation in Deutschland im Februar wieder über die Marke von fünf Prozent klettern. "Europa droht nun am meisten Stagflationsdruck - global sollte die Weltwirtschaft aber dank der starken US-Konjunktur und Chinas Stabilisierung auf einem soliden Wachstumskurs bleiben", merkte Anlagestratege Robert Greil von Merck Finck dazu an.
Die Entwicklung der Einzelsektoren zeigte keine klaren Trends. Sowohl zyklische Aktien als auch Rohstoff- und Ölwerte verzeichneten Gewinne. In den vergangenen Tagen hatte es öfter gegenläufige Entwicklungen zwischen den Sektoren gegeben. Ölwerte profitierten dabei von einem stabil hohen Preis. Nach Einschätzung der LBBW weist die Entwicklung mittelfristig aber nach unten, da "die OPEC und die USA ihre Förderung deutlich ausweiten" dürften. Zudem werde "die Ukraine-Krise für Dellen beim Wachstum der Weltwirtschaft und damit auch für eine gedämpfte Ölnachfrage sorgen." Der Ölpreis dürfte in der zweiten Jahreshälfte daher wohl wieder unter die Marke von 100 Dollar fallen.
An der Spitze der Einzelsektoren bewegte sich der Reise- und Freizeitbereich. Hier stützte die Erholung des Schwergewichts Flutter
Gefragt waren auch Aktien von EssilorLuxottica
Quelle: dpa-Afx