PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen kommen auf ihrem derzeit hohen Niveau weiter kaum von der Stelle. Am Mittwoch verzeichneten die wichtigsten Indizes immerhin moderate Aufschläge: Der Leitindex EuroStoxx 50 gewann gegen Mittag 0,23 Prozent auf 3976,21 Punkte. Für den französischen Cac 40 wiesen die Kurstafeln ein Plus von 0,40 Prozent auf 6208,66 Punkte aus. Der britische FTSE 100 rückte um 0,19 Prozent auf 6903,59 Zähler vor.
Am besten schlugen sich zur Wochenmitte die Aktien von Technologiefirmen: Ihr Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 legte um 1,3 Prozent zu. Ihm halfen positive Impulse aus den USA, wo die Technologiebörse Nasdaq sich vortags deutlich besser entwickelt hatte als die Standardwerte-Indizes. Dagegen führte der Index der Telekommunikationsunternehmen mit einem Minus von rund einem halben Prozent die Verliererliste an.
Unter den Einzelwerten ragten die Anteilsscheine von LVMH nach Umsatzzahlen mit einem Anstieg um knapp drei Prozent auf einen der vorderen EuroStoxx-Plätze heraus. Der französische Luxusgüterkonzern erholte sich im ersten Quartal überraschend stark von der Corona-Krise. Zahlreiche Analysten hoben ihre Kursziele für die Aktie an und bekräftigten ihre Kaufempfehlungen. Auch Konkurrent Christian Dior konnte mit seinen Quartalserlösen überzeugen: Die Titel gewannen dreieinhalb Prozent. Im Kielwasser der beiden Branchengrößen verteuerten sich die Aktien von Kering und Hermes um anderthalb beziehungsweise über ein Prozent.
Bei der Billigfluglinie Easyjet konnten sich die Anleger nach vorläufigen Geschäftszahlen über ein Kursplus von 3,3 Prozent freuen. Die Ryanair -Rivalin hatte wegen der Reisebeschränkungen im Winterhalbjahr, das bei Easyjet von Oktober bis Ende März läuft, den ursprünglichen Flugplan nahezu komplett eingedampft und einen 90-prozentigen Umsatzeinbruch erlitten. Zudem stieg der um Sonderposten bereinigte Vorsteuerverlust stark an. Nun rüsten sich die Briten aber für ein baldiges Ende der Lockdown-Maßnahmen nicht nur in ihrem Heimatmarkt.
Derweil büßten Tesco -Papiere knapp drei Prozent an Wert ein, nachdem die Supermarktkette für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Vorsteuerverlust von 20 Prozent berichtet hatte.
Die Aktien von Credit Suisse verbilligten sich um 0,8 Prozent. Die Schweizer Bank hat am Dienstag laut Medienberichten im Nachgang zum Zusammenbruch des Hedge Fonds Archegos Capital Aktienpakete im Wert von rund zwei Milliarden US-Dollar verkauft. Die Großbank habe große Aktienblöcke des US-Medienunternehmens Discovery und der chinesischen Videoplattform Iqiyi an den Markt gebracht, hieß es./gl/fba
Quelle: dpa-Afx