PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben am Montag nach einem freundlichen Handelsstart überwiegend leicht nachgegeben. Am Markt wurde auf weltweit weiter steigende Corona-Infektionszahlen verwiesen sowie auf eine wachsende Verunsicherung mit Blick auf die Zinsentwicklung.
Der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50 , gab gegen Mittag um 0,22 Prozent auf 4296,26 Punkte nach. Der Cac 40 in Paris sank um 0,21 Prozent auf 7204,09 Punkte. Der FTSE 100 in London zeigte sich dagegen stabil bei 7483,86 Punkten. Wegen der bevorstehenden Straffung der US-Geldpolitik und der Ausbreitung der Omikron-Variante von Covid-19 raten die Marktstrategen der Schweizer Großbank Credit Suisse dazu, Aktien im Portfolio derzeit neutral zu gewichten.
Bevor im Wochenverlauf die startende Berichtssaison die Aufmerksamkeit der Anleger auf sich zieht und zudem am Mittwoch wichtige neue Daten zur Preisentwicklung in den USA erwartet werden, stehen aktuell nur wenige Unternehmen nachrichtlich im Fokus.
In der Schweiz gewannen die Anteile der Credit Suisse an der SMI -Spitze 1,6 Prozent und profitierten von vagen Fusionsspekulationen. Laut einem Bericht des Internetfinanzportals "Inside Paradeplatz" könnte die Bank nach Italien oder Frankreich verkauft werden. Angeblich machten Gerüchte die Runde, denen zufolge der Präsident des Verwaltungsrates, Antonio Horta-Osorio, eine Fusion vorantreibe. Die Rede sei von italienischen Unicredit , und auch der französischen BNP Paribas werde Interesse nachgesagt. Unterstützung gebe es auch vom Aktionär und Großinvestor Harris Associates. Am Markt hieß es dazu, dass eine Fusion der Bank zu einem Befreiungsschlag verhelfen könne.
Unter den Nebenwerten in der Schweiz sprangen zudem die Anteile von Idorsia zeitweise um mehr als zehn Prozent hoch. Zuletzt betrug das Plus 2,5 Prozent. Das Biotech-Unternehmen erhielt in den USA die Zulassung für sein Schlafmittel Daridorexant.
Ansonsten bewegten vor allem Analystenurteile. So büßten Schneider Electric 2,0 Prozent ein. Sie waren von der Citigroup zuvor auf "Sell" abgestuft worden. Hermes büßten 2,2 Prozent ein und litten unter einer Abstufung von "Buy" auf "Neutral" durch die UBS.
Die Anteile von Orsted indes stiegen in Kopenhagen um 4,0 Prozent und profitierten davon, dass Goldman Sachs sie nun zum Kauf empfiehlt. Der Aktienkurs habe 2021 spürbar nachgegeben und nochmals in der ersten Handelswoche 2022, konstatierte Analyst Alberto Gandolfi. Trotz einer Rotation raus aus der kapitalintensiven "grünen Energie" und trotz unternehmensspezifischer Themen seien Bedenken rund um das dänische Offshore-Windenergieunternehmen damit inzwischen mehr als eingepreist./ck/jha/
Quelle: dpa-Afx