PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Anleger an Europas wichtigsten Aktienmärkten haben zu Beginn der neuen Woche zunächst Vorsicht walten lassen. Der EuroStoxx 50 pendelte am Vormittag um seinen Freitagsschlusskurs und notierte zuletzt 0,11 Prozent tiefer bei 4082,09 Punkten. Der französische Cac 40 sank um 0,15 Prozent auf 6941,26 Punkte. Für den britischen FTSE 100 ging es hingegen um 0,23 Prozent auf 7533,40 Zähler nach oben.
Nach den Turbulenzen in der Vorwoche werde zum Wochenstart der Scherbenhaufen zusammengekehrt, bemerkte Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect. Etwas Schwung könnte die nun auch in Europa an Dynamik gewinnende Berichtssaison bringen. Viele große europäische Unternehmen öffneten ihre Bücher. Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege von RoboMarkets, warnte aber vor dem weiterhin schwelenden Ukraine-Konflikt, steigenden Ölpreisen und einem überraschend starken US-Arbeitsmarkt, der die US-Notenbank weiter unter Druck setzen dürfte.
Aus Branchensicht waren Aktien aus dem Rohstoffsektor europaweit am meisten gefragt. Entsprechend gehörten die Papiere von Rio Tinto mit einem Plus von 1,2 Prozent zu den attraktivsten Werten im Stoxx-50-Index. Ganz unten im Branchentableau war der Versorgersektor mit einem Minus von 1,3 Prozent zu finden. Dies lag vor allem daran, dass die Aktien von Enel und Iberdrola mit Verlusten von 3,9 beziehungsweise 2,2 Prozent zu den schwächsten EuroStoxx-Titeln zählten.
Die Aktien des französischen Autozulieferers Faurecia gewannen nach der vollzogenen Übernahme des deutschen Scheinwerfer-Herstellers Hella 2,2 Prozent.
Die Anteilsscheine von Clariant stiegen um 1,7 Prozent, nachdem das Analysehaus Jefferies die Aktien von "Hold" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 18,20 auf 23,00 Franken angehoben hatte. Die Entwicklung des Liquiditätsumschlags impliziere eine Schuldenverringerung des Chemiekonzerns, schrieb Analyst Chris Counihan. Dies deute darauf hin, dass auch höhere Aktionärsrenditen (Sonderdividenden) in Betracht gezogen werden könnten.
Die Papiere von Reckitt legten um 0,5 Prozent zu. Der britische Konsumgüterkonzern denkt Kreisen zufolge über eine Abspaltung seiner Babynahrungssparte nach. Ein Verkauf des weltweiten Geschäfts stehe zur Debatte, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen./edh/jha/
Quelle: dpa-Afx