PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Vom positiven Wochenstart ist an Europas Börsen am Dienstag nichts mehr zu spüren. Der EuroStoxx 50 rutschte zwischenzeitlich auf 4.747 Punkte ab und lag am späten Vormittag noch mit 0,7 Prozent im Minus bei 4.766 Punkten.

Tags zuvor war der Auswahlindex der Eurozone mit 4.831 Punkten noch an seine exponentielle 200-Tage-Durchschnitts-Linie zurückgekehrt. Nun richten sich die Augen wieder auf das tiefste Niveau seit Mitte August aus der Vorwoche.

Der regional breiter gefasste Stoxx 50 verlor 0,5 Prozent auf 4.288 Punkte. Ebenfalls um ein halbes Prozent nach unten ging es für den Schweizer Leitindex SMI mit 11.625 Punkten. Der britische FTSE 100 sank um 0,4 Prozent auf 8.261 Punkte.

Bereits in Asien hatten die Verkäufer das Geschehen dominiert. Die Anleger müssen sich wieder an kursbewegende Kurznachrichten des künftigen US-Präsidenten gewöhnen. Donald Trump hatte die Zollsorgen wieder befeuert, indem er Importzölle auf alle Waren aus Mexiko und Kanada sowie zusätzliche Zölle auf Waren aus China für den ersten Tag seiner zweiten Amtszeit ankündigte.

Kein Wunder, dass der gerade zögerlich stabilisierte Autosektor wieder überdurchschnittliche Schwäche zeigte. Die Papiere der Opel-Mutter Stellantis gehörten zu den schwächsten Werten im marktbreiten Index Stoxx Europe 600 . Recht gut schlugen sich dagegen die eher defensiven Telekomwerte auch dank einer Analystenempfehlung für die deutschen T-Aktien .

Kräftig ins Trudeln brachte derweil eine doppelte Abstufung von Barclays die Aktien des Schweizer Reisebedarfhändlers Avolta . Sie fielen zeitweise zweistellig auf ein Zweimonatstief. Die Experten sehen einige Risiken beim Anlegerliebling der Branchenerholung nach Corona.

Zeitweise um zehn Prozent aufwärts ging es derweil für Aktien von Melrose Industries . Der neu für den Zulieferer der zivilen und militärischen Luftfahrtbranche zuständige JPMorgan-Experte David Perry hatte den Aktien mit "Positive Catalyst Watch" einen besonders guten Stempel verpasst. Er nannte Melrose "eine Rose kurz vor dem Aufblühen" und wartet jetzt bereits mit Vorfreude auf die neuen mittelfristigen Ziele, die zusammen mit der Jahresbilanz Anfang März veröffentlicht werden./ag/men

Quelle: dpa-Afx