PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Dienstag bei insgesamt wenig Bewegung keine gemeinsame Richtung gefunden. Gegen Mittag gewann der Leitindex EuroStoxx 50 0,35 Prozent auf 3975,72 Punkte, womit er sich weiter auf dem höchsten Niveau seit Anfang 2008 hielt. Für den französischen Cac 40 ging es um 0,40 Prozent auf 6186,44 Zähler hoch. Dagegen sank der britische FTSE 100 nach heimischen Wirtschaftsdaten um 0,08 Prozent auf 6883,85 Zähler.
Nach einem herben Rückschlag zum Jahresauftakt erholte sich die britische Wirtschaft im Februar leicht. Im Vergleich zum Vormonat sei die Wirtschaftsleistung um 0,4 Prozent gestiegen, teilte das Statistikamt ONS mit. Eine ONS-Sprecherin sagte, die Wirtschaftsleistung liege aber immer noch rund acht Prozent unter dem Niveau vor der Corona-Krise ein Jahr zuvor.
Im europäischen Branchenvergleich hatten die zuletzt etwas schwächelnden Aktien der Reise- und Freizeitunternehmen mit die Nase vorn: Ihr Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 gewann 1,3 Prozent. Am anderen Ende der Übersicht waren die Indizes der als defensiv geltenden Telekommunikations- und Versorgerwerte zu finden, die jeweils rund 0,6 Prozent verloren.
Unternehmensnachrichten stießen mehrheitlich auf ein positives Echo. Givaudan-Aktien gewannen nach Umsatzzahlen für das erste Quartal als bester Wert im Swiss Market Index (SMI) über zweieinhalb Prozent. Der Hersteller von Duft- und Geschmacksstoffen konnte die Erlöse aus eigener Kraft - also ohne Zu- und Verkäufe sowie um Währungseinflüsse bereinigt - unerwartet kräftig steigern. Im Kielwasser der Schweizer verteuerten sich die Titel des deutschen Konkurrenten Symrise um rund zwei Prozent.
Der Essenslieferdienst Just Eat Takeaway profitiert derweil in der Corona-Pandemie weiter vom Bestell-Boom. Er konnte zum Jahresauftakt die Aufträge um fast 80 Prozent steigern. Die Anteilsscheine legten um gute drei Prozent zu.
Derweil büßten die Aktien von Air France-KLM nach einer Kapitalerhöhung gegen den Branchentrend knapp 2,3 Prozent ein. Der französische Staat greift der Fluggesellschaft in der Corona-Krise ein weiteres Mal mit einer Milliardensumme unter die Arme. Im Zuge einer Kapitalerhöhung stockt die Regierung ihren Anteil von 14,3 auf bis zu knapp 30 Prozent auf. Aus der Kapitalerhöhung, an der sich auch andere Investoren beteiligen, erwartet Air France-KLM rund 900 Millionen Euro, wie das französisch-niederländische Unternehmen mitteilte./gl/jha/
Quelle: dpa-Afx