PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Angeführt von konjunktursensiblen Branchen haben Europas Aktienmärkte am Dienstag wieder zugelegt. In Europa mache sich Optimismus breit aufgrund der fortschreitenden Impfkampagne und der bevorstehenden Lockerungen der Restriktionen, erläuterte Analyst Milan Cutkovic vom Handelshaus Axi.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 kletterte gegen Mittag um 0,30 Prozent auf 4018,74 Punkte. Der französische Cac 40 gewann 0,18 Prozent auf 6378,54 Zähler. Mit plus 0,32 Prozent auf 7055,62 Punkten notierte der britische FTSE 100 .
Die Angst vor Inflation und steigenden Zinsen bestimme zwar weiterhin das Börsengeschehen, doch dem stehe die Entschlossenheit der Notenbanken entgegen, noch sehr lange an der ultralockeren Geldpolitik festzuhalten, schrieb Cutkovic.
Aktien aus den zyklischen Öl- , Minen- und Automobilsektoren wurden am Dienstag vom Konjunkturoptimismus getragen. Die Ölpreise legten weiter zu. Minen- und Stahlwerte profitierten von der Nachfrage nach Eisenerz.
Schwach präsentierte sich indes der Telekomsektor . Hier belasteten Kursabschläge bei Vodafone von rund sieben Prozent. Der Telekomkonzern verstimmte die Anleger mit seinen Investitionsplänen.
Im Fokus standen zudem Aktien französischer Konzerne. Engie etwa verteuerten sich an der Spitze im EuroStoxx um fast vier Prozent. Auch im Pariser Cac 40 reichte es mit diesem Aufschlag für den ersten Platz. Der Energiekonzern profitierte im ersten Quartal vom kälteren Wetter und einer höheren Auslastung der belgischen Atomkraftwerke.
In Frankreich bahnt sich zudem bis Ende 2022 die Fusion zweier großer TV-Gruppen an. Die privaten Senderunternehmen TF1 und M6 sollen zusammengelegt werden, dazu werden exklusive Verhandlungsgespräche aufgenommen, wie die Eigentümer und die TV-Gruppen am späten Montagabend mitteilten. TF1-Papiere schossen um mehr als sieben Prozent hoch. TF1-Eigentümer ist der Mischkonzern Bouygues . Dessen Aktienkurs gab um eineinhalb Prozent nach. RTL rückten um mehr als drei Prozent vor, der Konzern hält derzeit gut 48 Prozent der M6-Anteile.
Der Medienkonzern Vivendi erwägt vor dem Börsengang seiner Musiksparte Universal Music Group (UMG) den Verkauf von bis zu zehn Prozent der Anteile. Ohnehin will Vivendi 60 Prozent der Anteile an seine Aktionäre verteilen. Nun könnten die Franzosen vorher noch zehn Prozent an einen amerikanischen Investor verkaufen oder fünf bis zehn Prozent am freien Markt anbieten, hieß es von Vivendi. Die Aktien legten um fast zwei Prozent zu./ajx/fba
Quelle: dpa-Afx