PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben am Freitag nach anfänglichen Verlusten in die Gewinnzone gedreht. Der EuroStoxx 50
Mit stabilisierten US-Futures im Rücken erholten sich die europäischen Börsen im Handelsverlauf vom Rücksetzer der Vortage, der den EuroStoxx 50 in die Nähe seines Jahrestiefs geführt hatte. Angesichts der zahlreichen Risiken fehlt aber bislang die Kraft für stärkere Gewinne. So zeugte die Inflationsrate für den Euroraum von weiterhin hohem Preisdruck. Die Verbraucherpreise erhöhten sich im Juni um 8,6 Prozent im Jahresvergleich. Volkswirte hatten im Schnitt nur mit einer Rate von 8,5 Prozent gerechnet. Im Vormonat hatte der Preisanstieg noch bei 8,1 Prozent gelegen. Zugleich fiel die Industriestimmung in Großbritannien auf ein Zweijahrestief. "Bis sich Lichtblicke an den Krisenfronten zeigen, wird das Geld an den Seitenrändern geparkt", stellte Robert Halver, Leiter Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank, angesichts der schwierigen Lage fest.
Vor US-Daten war zudem Zurückhaltung angesagt. Die Zahlen könnten Hinweise auf das weitere Vorgehen der US-Notenbank geben. "Während die Inflationszahlen auf die Notwendigkeit einer geldpolitischen Wende hindeuten, nehmen marktseitig die Konjunktursorgen zu", merkten die Volkswirte der Helaba dazu an. "Der anstehende ISM-Index des Verarbeitenden Gewerbes in den USA steht daher im Mittelpunkt des Interesses."
An der Spitze des Marktes rangierten die Einzelhandelswerte. Der Stoxx Europe 600
Am anderen Ende standen die Technologietitel. Hier belasteten die Verluste des Schwergewichts ASML
Noch stärker gaben die Rohstoffwerte nach. "Die Industriemetalle haben ein sehr schwaches zweites Quartal erwischt", beschrieben die Rohstoffanalysten der Commerzbank die Lage. "Der LME-Industriemetallindex ist in den letzten drei Monaten um 25 Prozent gefallen und notiert auf dem tiefsten Stand seit April letzten Jahres. Es war der stärkste Quartalsverlust seit fast 14 Jahren."
Unter den Einzelwerten fielen Wienerberger
Quelle: dpa-Afx