PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben sich am Dienstag nach der Talfahrt der vergangenen Tage etwas gefangen. Die Gewinne blieben jedoch überschaubar. Der EuroStoxx 50
Der französische Cac 40
Die extrem überverkaufte Marktlage und leichte Entspannungssignale im Ukraine-Konflikt verliehen den Märkten nach anfänglichen Abgaben dann Auftrieb. Das russische Militär setzte nach eigenen Angaben am Dienstag eine neue Feuerpause in der Ukraine in Kraft. Zudem deuten die Indikationen für die Wall Street auf stabilisierte Kurse hin.
Die Lage bleibt aber fragil. Die nach wie vor große Unsicherheit hielt die Marktteilnehmer in der Reserve, wie die überschaubaren Gewinne zeigen. "Das Spektrum der denkbaren Szenarien reicht von einer schnellen Deeskalation über eine dauerhaft festgefahrene Situation bis hin zu einer Intensivierung des Konflikts", skizzierte Investmentexperte Olivier de Berranger von der Fondsgesellschaft LFDE die mögliche Entwicklung.
Das Embargo von russischen Energieimporten hängt unterdessen wie ein Damoklesschwert über den Börsen. Die deutsche Chemie-Industrie warnte vor den Kosten. Man rechne damit, "dass ein Einfuhrembargo durch steigende Kosten in vielen Lebensbereichen zu spürbaren gesamtgesellschaftlichen Belastungen führen würde", teilte der Verband der Chemischen Industrie (VCI) mit.
Einige der größten Verlierer des jüngsten Kursrutsches erholten sich. So lagen Versorger- und Bankaktien vorne.
Danone
Der französische Telekom-Konzern Orange
Unter den kleineren Werten verzeichneten Aktien aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien erneut Gewinne. Seit Tagen schon sind sie bei Anlegern begehrt dank der Perspektive, dass der Ukraine-Krieg die Energiewende in Europa weiter beschleunigen wird. Vestas
Hinzu kam ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg. Diese schrieb unter Berufung auf informierte Kreise, der US-Finanzinvestor KKR erwäge einen Kauf des französischen Unternehmens Albioma, das im Bereich Solar und Biomasse seine Stärken hat. Die Aktie zog um über zehn Prozent an. Gefragt waren zudem die extrem volatilen Wasserstoffwerte, die teilweise prozentual zweistellig kletterten./mf/mis
Quelle: dpa-Afx