PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag ihre Vortagesverluste aufgeholt. Die Gewinne zahlreicher Index-Schwergewichte ließen den Leitindex EuroStoxx 50
Mit den Gewinnen zogen die Börsen ein positives Fazit der US-Notenbanksitzung am Vorabend. "War bei der Fed bislang noch von seriellen und mehreren Zinsanhebungen bis zum Jahresende die Rede, will man nun lediglich Daten abwarten und beobachten und nur gegebenenfalls reagieren", stellte Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets fest. "Folgerichtig steigen die Börsen, da das Ende des Zinserhöhungszyklus in den USA jetzt näher scheint." Zudem erwarteten die Investoren auf der Sitzung im März 2024 bereits die erste Leitzinssenkung.
Ob schon zu viele Vorschusslorbeeren verteilt werden, muss sich freilich noch zeigen. "Die US-Notenbank hat weitere Maßnahmen nicht ausgeschlossen", betonten die Volkswirte der Helaba. "Entscheidend wird sein, wie sich die Inflation und die Konjunktur entwickeln."
Zunächst richtet sich das Interesse jedoch auf die Sitzung der Europäischen Zentralbank, deren Ergebnisse am Nachmittag mitgeteilt werden. Entscheidend werden dabei die Aussagen zur weiteren Entwicklung sein. "Wir gehen daher davon aus, dass der EZB-Rat für die September-Sitzung eine neutrale Haltung einnimmt. Das würde signalisieren, dass eine weitere Zinserhöhung zwar möglich, aber noch nicht beschlossen ist", prognostizierten die Volkswirte des Vermögensverwalters Vanguard. "Mit einer Zinssenkung rechnen wir hingegen frühestens im zweiten Halbjahr 2024."
Von den Zinshoffnungen profitierten die zinssensiblen Technologiewerte. Das Schwergewicht ASML
Auch der Branchenprimus Nestle
Auch Medienwerte waren gefragt. Gute Geschäfte mit Datenbanken und Online-Diensten hatten den britischen Medien- und Dienstekonzern Relx
Im ansonsten soliden Pharmasektor hinkten dagegen Roche
Am Ende des Feldes lagen die Ölwerte. Hier belasteten die Verluste der Shell
Quelle: dpa-Afx