PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen haben am Donnerstag leicht geschwächelt. Mäßige US-Vorgaben und rückläufige US-Futures belasteten, während die anstehende Sitzung der Europäischen Notenbank zum Abwarten einlud.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
Mit den US-Verbraucherpreisen am Vortag hatten Zinssenkungshoffnungen einen erneuten Dämpfer erhalten. "Die Inflation in den USA erweist sich als hartnäckiger als gedacht und das schon einmal befürchtete Angst-Mantra des Marktes eines Szenarios höher für länger kehrt in die Köpfe der Investoren zurück", betonte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets.
Allerdings sei die Lage im Euroraum nicht ganz mit der in den USA zu vergleichen. Daher seien Zinshoffnungen hier weiter angebracht. "Anders in der Eurozone, wo der Motor so gar nicht rund läuft und gleichzeitig die Inflation fast am Zwei-Prozent-Ziel angekommen ist und deshalb die EZB gar nicht anders kann, als die Zinsen zu senken", so Molnar. "Wir erwarten, dass die Zinsen um 25 Basispunkte im Juni gesenkt und weitere Lockerungen bis Jahresende folgen werden", merkten die Volkswirte der Landesbank Helaba dazu an.
Stärkster Sektor waren die Ölwerte. Sie profitierten einmal mehr vom robusten Ölpreis. Seit Wochenbeginn bewegen sich die Rohölpreise knapp unterhalb ihrer Höchststände seit Oktober, die sie in der vergangenen Woche markiert hatten. Seit Jahresbeginn hat sich europäisches Erdöl um etwa 13 Dollar oder 17 Prozent verteuert.
Ansonsten hielten sich defensive Sektoren wie Versorger und Nahrungsmittelwerte im Plus. Ausnahme waren die Telekomtitel. Hier belasteten die Verluste des Schwergewichts Deutsche Telekom
Unter den Chemiewerten konnten Givaudan
Im schwächelnden Bankensektor ragten Societe Generale
Quelle: dpa-Afx