FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt gehen am Donnerstag an einem weiteren Berichtssaisontag vorerst wieder defensiver zu Werke. Der X-Dax
"Wie zuletzt so häufig bekommen es die Börsianer mit der Höhenangst zu tun", sagte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Nach den letzten starken Tagen, vor allem am Montag, sei die Kaufbereitschaft bei Aktien erst einmal wieder gedämmt. Sein Kollege Jochen Stanzl von CMC Markets sieht den Dax derzeit bei 12 750 Punkten nach oben gedeckelt. In dieser Woche war der Leitindex an dieser Marke mehrfach gescheitert.
Zwischen der weiter grassierenden Corona-Pandemie und der Hängepartie der US-Politiker beim Schnüren eines weiteren Hilfspakets fehlt es dem Dax derzeit an den nötigen Impulsen. Der Donnerstag könnte diese einmal mehr mit einer Flut an Unternehmenszahlen bringen. Erste Anzeichen sind durchaus positiv, und so konnte der Dax sein vorbörslich noch etwas größeres Minus etwas reduzieren. Bei Adidas, Siemens und der Lufthansa zeichnen sich positive Reaktionen ab. Aus dem Dax alleine berichten ansonsten noch Merck
Der Sportartikelkonzern Adidas überzeugte mit dem im zweiten Quartal erzielten Umsatz und der Aussage, im dritten Jahresviertel einen Betriebsgewinn erzielen zu wollen. Auf Tradegate ging es hier vorbörslich um 1,7 Prozent hoch. Die Siemens-Aktien profitierten dort von übertroffenen Erwartungen mit einem Plus von 1,5 Prozent.
Die Lufthansa-Aktien könnten derweil ihre Erholungsrally der vergangenen Tage fortsetzen. Vorbörslich ging es hier um 1,7 Prozent hoch, auch wenn die Corona-Krise der Fluggesellschaft einen weiteren Milliardenverlust eingebrockt hat.
Konjunkturell fielen die Auftragseingänge in der deutschen Industrie am Morgen besser als von Experten erwartet aus. Ansonsten warten die Anleger wohl schon auf den an diesem Freitag zur Veröffentlichung anstehenden Bericht vom US-Arbeitsmarkt. Experte Thomas Altmann sieht hier keine gute Vorlage vom ADP-Bericht: "Sollte der offizielle Bericht ebenfalls zeigen, dass die US-Wirtschaft im Juli kaum neue Stellen geschaffen hat, wäre das eine herbe Enttäuschung."/tih/jha/
Quelle: dpa-Afx