FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax dürfte am Mittwoch mit einem leichten Minus in den Tag starten, ohne jedoch die runde 13 000er-Marke aus dem Blick zu verlieren. Knapp eine Stunde vor dem Xetra-Beginn signalisierte der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex einen Abschlag von 0,13 Prozent auf 12 952 Punkte. Nach einem erholten Wochenstart und einem erneuten Rutsch am Dienstag bleibt der Dax im Bereich von 13 000 Punkten auf Schlingerkurs.
Nach dem fortgesetzten Ausverkauf bei den US-Techwerten sei die Stimmung aber fragil, sagte Analyst David Madden von CMC Markets, Auch Pläne von US-Präsident Donald Trump, die Beziehungen mit China weiter zurückzufahren, sind potenzielle Störfeuer für die Börsen. Gut für den hiesigen Aktienmarkt ist hingegen der wieder etwas schwächere Euro, der sich positiv auf die Nachfrage nach Waren außerhalb der Eurozone auswirken kann.
"Bisher gibt es keine Antwort auf die aktuell am häufigsten gestellte Frage: Es bleibt offen, ob wir uns in einer normalen Korrektur befinden oder am Auftakt des zweiten großen Sell-offs in diesem Jahr", erklärte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. In der Vorwoche hatte es mit dem Anstieg auf 13 460 Punkten noch nach einem Vorstoß in alte Rekordhöhen aus dem Februar ausgesehen. Der scharfe Einbruch der Technologiewerte an der Nasdaq bremste diesen jedoch aus.
"Der Nasdaq 100 hat innerhalb von nur vier Handelstagen um gut 11 Prozent korrigiert", so Altmann weiter. "Angesichts der vorherigen Rally halte ich das jedoch für wenig überraschend und definitiv für gesund." Die Nervosität der Anleger sei jedoch gestiegen, und es sei aktuell kaum jemand bereit, langfristige Positionen einzugehen.
Ein Stimmungsdämpfer ist zudem eine Meldung aus Großbritannien: Der Pharmakonzern Astrazeneca hat die klinische Studie für seinen Corona-Impfstoff vorsorglich gestoppt, nachdem bei einem der Teilnehmer gesundheitliche Probleme aufgetreten sind.
Halbjahreszahlen veröffentlichte am Mittwoch Dermapharm aus dem SDax . Vorbörslich ging es auf Tradgate etwas hoch zum Xetra-Schluss. Eine höhere Steuerlast machte bei dem Arzneiunternehmen den Gewinnanstieg aus dem operativen Geschäft im ersten Halbjahr wieder zunichte. Dermapharm bestätigte aber die unlängst angehobene Jahresprognose, die wegen der Corona-Pandemie unter einer erhöhten Unsicherheit stehe.
Im Dax könnten die Titel des Sportartikelherstellers Adidas einen Blick wert sein nach Zahlen des deutlich kleineren nordamerikanischen Kontrahenten Lululemon .
Im MDax könnten die mit Enttäuschung aufgenommenen Zahlen des US-Bürokommunikationsdienstes Slack die Stimmung gegenüber Teamviewer negativ beeinflussen. So ging es denn vorbörslich auf Tradegate auch bereits etwas nach unten zum Xetra-Schlusskurs./ajx/zb
Quelle: dpa-Afx