FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax dürfte am Donnerstag zunächst die Marke von 13 100 Punkte verteidigen. Die Quartalsberichte schwergewichtiger US-Konzerne wie Microsoft und Tesla sollten die freundliche Stimmung stützen.
Allerdings ist angesichts der erneut gestiegenen Spannungen zwischen den USA und China nach der von US-Präsident Trump verfügten Schließung des chinesischen Konsulats in Houston (Texas) auch die Unsicherheit wieder an die Börsen zurückgekehrt. Sie gesellt sich zum Streit zwischen Republikanern und Demokraten über das nächste Konjunkturpaket und den Sorgen über die hohe Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA.
Der X-Dax signalisiert für den deutschen Leitindex rund eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsstart ein Plus von 0,3 Prozent auf 13 145 Punkte. Am Tag zuvor hatte der Dax seiner jüngsten Rally etwas Tribut gezollt. Schließlich hatte er in einem anderthalbwöchigen starken Lauf gut sechseinhalb Prozent gewonnen, war am Dienstag bis auf 13 313 Punkte geklettert und hatte damit erstmals seit dem Corona-Crash in diesem Jahr wieder im Plus gelegen. Zugleich eroberte das deutsche Börsenbarometer so auch seinen höchsten Stand seit Februar zurück.
Im Fokus unter den Einzelwerten am deutschen Aktienmarkt stehen zunehmend Quartalsberichte. Der Autobauer Daimler und der Kunststoffhersteller Covestro hatten ihr vorläufiges Zahlenwerk bereits bekannt gegeben, so dass der Blick der Anleger sich eher auf die Ausblicke und die Zahlen aus der zweiten Reihe richten dürfte.
Aixtron gewannen auf Tradegate 4,4 Prozent. Hier trieb bereits vor dem Börsenstart ein starker Auftragseingang im zweiten Quartal die Aktien des LED- und Chipindustrieausrüsters an. Inmitten der Corona-Krise legten die Aufträge im Vergleich zum Vorjahresquartal um 56 Prozent auf 69,6 Millionen Euro zu. Analysten hatten starke Auftragsdaten erwartet, was die Aktien jüngst auf ein Zweijahreshoch trieb. Obendrein hoffen Anleger auf einen möglichen Aufstieg des Unternehmens in den MDax.
Der SDax-Konzern Salzgitter meldete für das erste Halbjahr wegen der Corona-Pandemie einen Verlust vor Steuern, der allerdings geringer als am Kapitalmarkt erwartet ausfiel. Zudem konkretisierte der Stahlhersteller seine Prognose für das laufende Jahr und erwartet nun einen Vorsteuerverlust im niedrigen bis mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Bislang war der Konkurrent von Thyssenkrupp von einem Fehlbetrag "in beträchtlicher, sehr wahrscheinlich dreistelliger" Millionen-Euro-Größenordnung ausgegangen. Auf Tradegate ging es für die Papiere im Vergleich zum Xetra-Börsenschluss am Vortag nach oben.
Auch Jungheinrich schnitt mit seinen Zahlen sowie den Aussagen zum Gesamtjahr Händlern zufolge besser als erwartet ab, auch wenn der Gabelstaplerhersteller für 2020 von rückläufigen Umsätze und Ergebnissen ausgeht. Der Kurs der Jungheinrich-Papiere legte auf der Handelsplattform Tradegate zuletzt um rund 3 Prozent zu.
Im Blick der Anleger könnte zudem noch ein Verkauf bei der Heidelberger Druckmaschinen AG stehen. Der Schweizer Verpackungskonzern Benpac kauft die Gallus Gruppe für 120 Millionen Euro. Der Ertrag aus der Transaktion dürfte im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich liegen, hieß es. Zudem empfiehlt die US-Bank Citigroup die Aktie des Autozulieferers Hella nun zum Kauf./ck/mis
Quelle: dpa-Afx