FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der kräftigen Erholung am Vortag mit kurzzeitiger Rückeroberung der 14 000-Punkte-Marke dürften die Dax-Anleger am Dienstag wieder etwas defensiver agieren. Der X-Dax als Indikator für den Leitindex signalisierte eine Dreiviertelstunde vor dem Auftakt einen Abschlag von 0,37 Prozent auf 13 961 Punkte. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird 0,4 Prozent schwächer erwartet.

Die Situation an den Anleihemärkten sorgt derweil weiter für Entspannung und setzt die Börsen nicht noch stärker unter Druck. Die Rendite auf zehnjährige US-Staatsanleihen bewegte sich zuletzt bei etwas über 1,4 Prozent. "Wir sehen zwar einen deutlichen Anstieg der Teuerung in diesem Jahr - Steueranpassungen, höhere Energiepreise und Nachholeffekte beim Konsum sind dabei die wesentlichen Treiber. Triftige Gründe für eine anhaltende Preisspirale können wir jedoch nicht ausmachen", schrieben die Ökonomen der LBBW am Morgen. Sorgen vor steigender Inflation und in der Folge ein Anziehen der Zinsen hatten gerade in der vergangenen Woche die Aktienmärkte teils deutlich ausgebremst.

Anhalten dürfte die Diskussion über mögliche oder nicht mögliche Lockerungen in der Corona-Krise. Die nächsten Beratungen unter Kanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten der Länder sind für Mittwoch anberaumt.

Die Agenda am Dienstag hält diverse Unternehmenszahlen bereit, so von Hellofresh und Kion . Die Zahlen des Kochboxenversenders Hellofresh dürften zunächst gut ankommen, sagte ein Händler. Auf Tradegate gewannen die Papiere vorbörslich 3,3 Prozent zum Xetra-Schluss. Hellofresh gilt als Profiteur der Corona-Krise.

Auch die Jahreszahlen des Staplerherstellers Kion und dessen Ausblick färbten positiv auf den Aktienkurs abfärben, wie das vorbörsliche Plus von 2,5 Prozent auf Tradegate zeigte.

Der Softwareanbieter Teamviewer ist derweil weiter auf Einkaufstour und baut mit einer Übernahme in den USA den Bereich Augmented Reality für die Industrie aus. Das US-Unternehmen Upskill bietet Echtzeit-Schnittstellen über Datenbrillen und andere mobile Endgeräte, die unter anderem für Facharbeiter und Wartungsteams nützlich sein können, wie Teamviewer mitteilte. Anleger zeigten sich erfreut, es ging vorbörlich um 1,4 Prozent hoch.

Das Biotechunternehmen Morphosys übertraf im abgelaufenen Geschäftsjahr die eigenen Ziele. Das dürfte dem zuletzt schwächer gelaufenen Aktienkurs gut tun, sagte ein Börsianer. Die Titel gewannen im vorbörslichen Dienstagshandel auf Tradegate 3,6 Prozent verglichen mit dem Xetra-Schluss.

Der deutsche Chiphersteller Infineon ersetzt wie von Experten erwartet den finnischen Netzwerkausrüster Nokia im Eurostoxx 50 . Umgesetzt wird die Änderungen am 22. März. Infineon gewannen vorbörslich auf Tradegate leicht dazu zum Xetra-Schluss. Die Aktien haussieren schon seit einem Jahr./ajx/mis

Quelle: dpa-Afx