FRANKFURT (dpa-AFX) - Mangels klar positiver Impulse von der Wall Street und nach dem Dax-Rekordhoch vom Dienstag bei 14 601 Punkten dürfte es am deutschen Aktienmarkt zur Wochenmitte anfangs leicht abwärts gehen. Börsianer halten den Motor kurzfristig für etwas überhitzt. Knapp eine Stunde vor Handelsstart signalisierte der X-Dax als außerbörslicher Indikator den deutschen Leitindex 0,1 Prozent im Minus bei 14 548 Punkten. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone wird 0,2 Prozent tiefer erwartet.
"Das Motto des Börsentages heißt warten auf die Fed", sagte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners mit Blick auf die Leitzinsentscheidung und Signale der US-Notenbank am Abend. Angesichts der zuletzt deutlich angestiegenen Renditen für US-Staatsanleihen komme den Aussagen der Währungshüter US-Notenbank "besondere Bedeutung" zu. Altmann rechnet aber damit, dass die Fed vage bleibt, und keine Zahl nennt, bis zu der sie einen weiteren Anstieg duldet.
Auch Helaba-Experte Ralf Umlauf erwartet keine Änderung der US-Geldpolitik: "Falls es Hoffnungen geben sollte, dass die Fed Hinweise auf ein baldiges Ende der extremen Geldpolitik geben wird, dürften diese wohl enttäuscht werden. Die Fed wird, wie schon die EZB, zunächst Kurs halten. Zwar hat sich die Fed angesichts der steigenden Renditen bisher relativ entspannt gezeigt, weitere Straffungen der finanziellen Bedingungen dürften aber unerwünscht sein."
Unter den Einzelwerten könnten die Aktien von BMW im Mittelpunkt stehen. Der Autobauer will in diesem Jahr deutlich von einer Erholung profitieren. Die operative Ergebnismarge im Kerngeschäft Automobilbau soll bei 6 bis 8 Prozent liegen. Vergangenes Jahr war diese wichtige Kennzahl wegen Corona-Belastungen auf 2,7 Prozent abgesackt. BMW will weiter sparen und die Mitarbeiterzahl um bis zu 5 Prozent senken. Im Geschäft auf der Handelsplattform Tradegate stiegen die BMW-Papiere zuletzt um 0,8 Prozent.
Die Aktien von TAG Immobilien gewannen auf Tradegate 1,4 Prozent. Die Immobiliengesellschaft profitiert weiter von steigenden Mieten in Ballungszentren und Dienstleistungen rund um Immobilien. 2020 stieg das operative Ergebnis (FFO1) um gut sieben Prozent. Das Konzernergebnis ging allerdings um knapp 12 Prozent auf rund 403 Millionen Euro zurück, auch weil die Bewertungsgewinne auf den Immobilienbestand geringer ausfielen als vor einem Jahr. Die Dividende soll aber wie zuletzt geplant um rund 7 Prozent steigen. Den Ausblick auf das laufende Jahr bestätigte das Unternehmen.
Die Papiere von Fraport reagierten auf Tradegate mit einem Kursgewinn von 1,3 Prozent auf eine positive Analystenstudie. So hatte die britische Großbank die Anteilsscheine des Flughafenbetreibers von "Hold" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 48 auf 60 Euro angehoben./edh/jha/
Quelle: dpa-Afx