FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax baut am Montag die Kursgewinne der Vorwoche wohl zunächst aus: Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte eine Stunde vor dem Xetra-Start ein Plus von 0,65 Prozent auf 13 288 Punkte. Der EuroStoxx 50 wird mit einem Aufschlag von 0,7 Prozent erwartet.
Bis Anfang September habe sich der New Yorker Dow Jones Industrial besser entwickeln können als der Dax, seit einer Woche sei es aber umgekehrt, konstatierte der Charttechnik-Experte Christoph Geyer von der Commerzbank. Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners gab sich zurückhaltend: Es sei fraglich, ob es wirklich genügend Käufer für einen Ausbruch nach oben gebe. "Die letzten Male haben die Anleger ab 13 300 Punkten jeweils angefangen, ihre Gewinne mitzunehmen."
Der Aktienmarktstratege Mislav Matejka von JPMorgan sieht mit Blick auf den Rest des Jahres mit der US-Wahl, möglichen Signalen der Stärke gegenüber China und Verzögerungen in der Corona-Impfstoffentwicklung einige Risikofaktoren. Letztlich rechnet Matejka daher nicht damit, dass sich der europäische Aktienmarkt in den kommenden Monaten von seinen Fesseln lösen kann. Stärker sieht er den US-Markt.
Hier steht im Wochenverlauf die Zinsentscheidung der Fed im Fokus. "An ihrem Leitzins wird die Fed sicherlich nicht rütteln", so Experte Altmann. Interessant werde aber, mit welchen Worten die Notenbanker die bereits angekündigte Änderung der Inflationsstrategie in ihr Statement einbauen.
Im Kampf um den Handelskonzern Metro will der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky seine Macht weiter ausbauen. Den Anteilseignern werde ein freiwilliges Übernahmeangebot von wahrscheinlich 8,48 Euro je Stammaktie sowie zirka 8,87 Euro je Vorzugsaktie unterbreitet, teilte die von Kretinsky kontrollierte EP Global Commerce GmbH (EPGC) mit. Den Metro-Kurs sollten die neuen Nachrichten stützen und Luft nach oben ermöglichen, sagte ein Händler. So ging es denn vorbörslich auf der Handelsplattform Tradegate auch um 3,6 Prozent hinauf im Vergleich zum Xetra-Schluss am Freitag.
Der Immobilieninvestor Corestate Capital beschaffte sich am Kapitalmarkt frisches Geld. Im Rahmen einer Privatplatzierung seien knapp 4,2 Millionen neue Aktien zu 17,82 je Aktie an ausgewählte Anleger verkauft worden, teilte der SDax-Konzern mit. Das entsprach dem Schlusskurs am Freitag im Xetra-Handel. Auf Tradegate notierten Corestate am Montag kaum verändert. Den Erlös von rund 74,6 Millionen Euro will der Konzern vorrangig in die Schuldentilgung stecken. Am Markt dürfte es wohlwollend aufgenommen werden, dass Corestate mehr Barmittel zur Verfügung habe und in der Lage sei, die Schulden abzubauen, hieß es aus dem Handel.
Mit plus 2,3 Prozent auf Tradegate gjng es für die Titel von Hellofresh nach oben. Hier wirkte eine frische Kaufempfehlung der Commerzbank positiv. Nach dem jüngsten Kursrücksetzer ergebe sich für die Papiere des Kochboxenversenders nun eine Kaufgelegenheit, schrieb Analyst Andreas Riemann in seiner aktuellen Studie.
Die Schweizer Großbank UBS stufte wiederum die Anteile der Commerzbank von "Neutral" auf "Sell" ab. Das Verhältnis von Chancen und Risiken sei bei den Papieren des Frankfurter Bankhauses inzwischen weniger attraktiv, begründete Analyst Daniele Brupbacher dies. Vorbörslich auf Tradegate gaben Commerzbank moderat nach./ajx/men
Quelle: dpa-Afx