FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem kleinen Rücksetzer am Freitag dürfte der deutsche Aktoenmarkt einen freundlichen Wochenauftakt hinlegen. Der Dax wird am Montag dank eines weiteren Rekordhochs im Dow Jones Industrial vom Freitag moderat im Plus erwartet. Knapp eine Stunde vor Handelsstart signalisierte der X-Dax als außerbörslicher Indikator den deutschen Leitindex 0,25 Prozent im Plus bei 14 538 Punkten. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone wird am Montagmorgen 0,3 Prozent höher erwartet.

In der Nacht zum Montag zeichnete sich zwischendurch sogar eine Fortsetzung der Rekordrally ab. In der Vorwoche hatte der Dax eine viertägige Rekordserie am Donnerstag mit einem Höchststand von 14 595 Punkten gekrönt.

Doch Marktexperte Timo Emden von Emden Reserach warnt angesichts der jüngsten Kursrally vor Konsolidierungstendenzen: "Dass Anleger in diesem Kontext auch mal Kasse machen und Gewinnmitnahmen jederzeit eintreten könnten, sollte daher nicht allzu sehr überraschen." Zudem verweist er auf das Infektionsgeschehen rund um Covid-19. Das RKI warne angesichts der Virusmutante B.1.1.7. vor vor einer "dritten Welle" der Infektionen bereits zu Ostern. "Inflationssorgen gepaart mit der Furcht vor einer dritten Corona-Welle könnten die Anleger wieder ausbremsen", glaubt Emden.

In einem aktuellen Strategiereport raten die Experten von JPMorgan, weiter auf die jüngsten Favoriten zu setzen - Banken sowie Profiteure der Corona-Lockerungsmaßnahmen. Von einer Umschichtung in die zuletzt hinterher gelaufenen Technologie- und Defensivwerte wie beispielsweise aus dem Gesundheitsbereich hält der Aktienmarktstratege Mislav Matejka aktuell noch nichts. Solange die Anleiherenditen noch stiegen, sollten Zykliker nicht verkauft werden, so Matejka. Und den Zinsanstieg hält er noch nicht für überzogen. Bei anziehender Konjunktur dürften schließlich auch die Notenbanken mit höheren Zinsen leben können.

Unter den Einzelwerten könnten Aktien von Talanx für Aufmerksamkeit sorgen. Der Versicherungskonzern will den Aktionären trotz des Gewinneinbruchs durch die Corona-Krise wie angekündigt eine stabile Dividende zahlen. Je Aktie soll es wie ein Jahr zuvor eine Ausschüttung von 1,50 Euro geben. Für das neue Jahr hält Vorstandschef Torsten Leue an seinem Ziel fest, den Gewinn des Konzerns auf 800 bis 900 Millionen Euro zu steigern. Analysten gehen im Schnitt von einem noch stärkeren Zuwachs auf rund 950 Millionen aus. Talanx-Papiere gewannen vorbörslich 0,4 Prozent.

Der Finanzdienstleister Hypoport will nach einem enttäuschend schwachen Geschäftswachstum 2020 im laufenden Jahr höher hinaus. Analysten hatten allerdings stärkere Steigerungen von Umsatz und operativem Gewinn erwartet. Im vorbörslichen Geschäft auf der Handelsplattform Tradegate fielen Hypoport um 3,3 Prozent.

Der Wohnimmobilienkonzern Grand City Properties zeigt sich aufgrund einer starken Nachfrage nach Wohnungen auch für das laufende Jahr zuversichtlich. Das operative Ergebnis (FFO I) soll 2021 weiter steigen. Die Dividende für das abgelaufene Jahr soll 0,82 Euro je Aktie betragen. Grandcitiy-Aktien rückten auf Tradegate um 0,29 Prozent vor./edh/mis

Quelle: dpa-Afx