FRANKFURT (dpa-AFX) - Pandemiesorgen vor allem in Europa und schwache Vorgaben der Überseebörsen dürften zur Wochenmitte zunächst auf dem Dax lasten. Knapp eine Stunde vor dem Handelsstart signalisierte der X-Dax als Indikator für den Leitindex ein Minus von 0,48 Prozent auf 14 591 Punkte. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx dürfte schwächer starten.

Neben den Lockdown-Sorgen verwiesen Marktbeobachter auf mögliche Steuererhöhungen der US-Regierung, die Anleger nun risikoscheuer agieren und sichere Häfen wie den US-Dollar aufsuchen ließen.

Der Dax war allerdings auch am Vortag schwächer gestartet und hatte sich am Ende knapp ins Plus geschoben. In Reichweite seines Rekordes von 14 804 Punkten verbleibt er auf hohem Niveau. Laut dem Commerzbank-Charttechniker Christoph Geyer sollte eine Korrektur aber weiterhin nicht ausgeschlossen werden. Damit meint er einen nicht ungewöhnlichen Rückschlag innerhalb eines Aufwärtstrends.

Im Blick stehen nun am Vormittag Stimmungsdaten aus der Eurozone, auch vor dem Hintergrund erster Lockerungen in den vergangenen Wochen. Laut der Commerzbank werden die erwarteten Einkaufsmanagerindizes erneut eine zweigeteilte Wirtschaft belegen - mit der brummenden Industrie, die aber die Einbußen im Dienstleistungssektor nicht ausgleichen könne. Dieser leide nach wie vor erheblich unter den Restriktionen.

Aus dem Dax legte Eon am Morgen seine Jahreszahlen vor, die Aktien notierten vorbörslich mit einem halben Prozent im Plus. Im abgelaufenen Corona-Jahr erreichte der Energiekonzern seine im Sommer angepassten Ziele, nun blickt er optimistisch voraus. Allerdings waren die Aktien am Vortag schon gut gelaufen.

Außerdem gab es diverse Zahlenvorlagen aus der zweiten Börsenreihe. Dazu zählte der Autozulieferer Norma, dessen Aktien sich auf der Handelsplattform Tradegate mit 1,2 Prozent im Plus bewegten. Analyst Peter Rothenaicher attestierte dem Unternehmen einen "sehr optimistischen Ausblick". Auch die Papiere des Erneuerbare-Energien-Unternehmens Encavis rückten vorbörslich nach den Jahreszahlen um 1,2 Prozent vor.

Ein Verlierer im MDax sind jedoch vorbörslich die 1,5 Prozent schwächeren Lufthansa-Aktien, die ihre mehrtägige Verlustserie damit fortsetzen könnten. Die Commerzbank hatte am Mittwoch eine pessimistische Haltung eingenommen: Analyst Adrian Pehl hatte die Papiere der Fluggesellschaft auf "Reduce" abstufte./tih/mis

Quelle: dpa-Afx