FRANKFURT (dpa-AFX) - Rasant steigende Corona-Infektionszahlen und warnende Worte der US-Notenbank (Fed) mit Blick auf die Wirtschaftslage werden den deutschen Aktienmarkt am Donnerstag wohl spürbar belasten. Zudem brodelt der Handelsstreit zwischen den USA und China weiter und auch in Sachen Iran setzt US-Präsident Donald Trump auf Konfrontation. So wollen die USA im Ringen um das Atomabkommen mit dem Land die Wiedereinsetzung aller UN-Sanktionen aus Zeiten vor dem Deal erzwingen. In Sachen Brexit und den festgefahren Gesprächen gibt es zudem nichts Neues.
All das nährt die wieder hochkommenden Konjunktursorgen der Anleger. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex Dax
Am Vorabend hatte die Fed die wirtschaftlichen Unsicherheiten aufgrund der Corona-Pandemie hervorgehoben und eine langsamere wirtschaftliche Erholung für die weltgrößte Volkswirtschaft prognostiziert. Eine Reihe von Mitgliedern der US-Notenbank hatte sich zugleich dafür ausgesprochen, "irgendwann" für mehr Klarheit beim künftigen Zinspfad zu sorgen. Im letzten Protokoll hatte es noch geheißen, dass dies auf einem der nächsten Treffen geschehen solle. "Investoren sind es nicht gewohnt, auch nur vorübergehend die Unterstützung der Geldpolitik zu verlieren", erklärte Analyst Stephen Innes vom Handelshaus Axicorp. Das belegten die Kursverluste in Asien.
Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners sprach angesichts des Fed-Sitzungsprotokolls von einem "neuen Problem für die Börsen". Denn die Prognose der US-Notenbank passe nicht zu den steil nach oben gelaufenen Aktienindizes. "Lange Zeit galt die Fed als ultimativer Retter am Aktienmarkt. Jetzt verdirbt ausgerechnet sie die Party."
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Quelle: dpa-Afx