FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax dürfte die Woche am Freitag schwach beenden. Knapp eine Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax für den deutschen Leitindex ein Minus von 0,2 Prozent auf 19.405 Punkte. Damit würde er an die Verluste der vergangenen Tage anknüpfen, die nur am Vortag von leichten Gewinnen unterbrochen wurde. Das Wochenminus im Dax könnte sich in der Folge auf rund 1,3 Prozent ausweiten.

Laut dem Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners ist die "große Dynamik am europäischen Aktienmarkt erst einmal raus". Beunruhigt zeigt er sich davon aber nicht, denn der Grundoptimismus der Anleger bleibe erhalten. Dies untermauerten nach wie vor relativ niedrige Absicherungsaktivitäten, die er an Futures oder am Optionsmarkt beobachtet. Altmann sieht darin durchaus etwas Überraschendes nach dem guten Lauf des Dax, der in diesem Jahr 16 Prozent gewonnen hat. Zudem stehe mit den US-Präsidentschaftswahlen noch ein absolutes Großereignis vor der Tür.

Die Blicke bleiben auch auf andere Anlageformen gerichtet, denn am Rentenmarkt wird laut Altmann seit Donnerstag auf noch schnellere Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank gewettet. Steigende Renditen hatten jüngst vor allem die US-Börsen belastet. Am Vorabend war der Handel in New York mit einem gemischten Ergebnis zu Ende gegangen. Auch Asien gab zuletzt ein uneinheitliches Bild ab. Der EuroStoxx 50 als Leitbarometer der Eurozone dürfte etwas tiefer in den Handel starten.

Hierzulande warten die Anleger mit dem Ifo-Geschäftsklima auf wichtige Konjunkturdaten am Vormittag. Nach den ermutigenden Einkaufsmanagerindizes vom Vortag sehen die Experten der Landesbank Hessen-Thüringen eine leicht positive Indikation. "Eine Trendwende für die deutsche Wirtschaft auszurufen erschiene gleichwohl verfrüht." Hierfür bedürfe es eine über Monate andauernde Erholung, schrieben die Helaba-Experten. Insofern sei fraglich, ob das erwartete kleine Plus beim Ifo-Index ausreiche, um die Stimmung am Markt deutlich zu heben.

Bei den Einzelwerten steht vor dem Wochenende Mercedes-Benz im Fokus. Der Autobauer hatte im dritten Quartal einen Gewinneinbruch erlitten und vor allem die Schwäche auf dem wichtigen Markt in China zu spüren bekommen. Ein Händler bezeichnete die jüngsten Verkäufe und den Ausblick aufs vierte Quartal als eindeutig enttäuschend. Allerdings überzeuge der freie Barmittelzufluss und die Erwartungen seien nach der Gewinnwarnung von Mercedes im September niedrig. Vorbörslich ging es für die Aktien auf der Handelsplattform Tradegate um 1,5 Prozent abwärts. Nach Börsenschluss wird zudem die Porsche AG Zahlen vorlegen.

Ansonsten könnten die Sportartikelhersteller Adidas und Puma einen Blick wert sein. US-Konkurrent Skechers hatte unerwartet starke Resultate vorgelegt und den Ausblick fürs laufende Jahr erhöht.

Im Nebenwerte-Index SDax bestätigte Stratec vorläufige Quartalszahlen und die in der Vorwoche gesenkte Umsatzprognose. Außerdem bekräftigte der Diagnostikspezialist die Aussicht auf deutlich bessere Geschäfte im vierten Quartal.

Neben der Berichtssaison dürften auch Analystenstimmen die Kurse bewegen. Berenberg-Experte Michael Huttner senkte Munich Re nach der Gewinnwarnung des Rückversicherers angesichts vieler schwerer Stürme auf "Hold". Die Citigroup stufte derweil Renk in Folge der jüngsten Schwächephase des Panzergetriebeherstellers auf "Buy" nach oben./niw/jha/

Quelle: dpa-Afx