FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach den Gewinnmitnahmen in der vergangenen Woche dürften es die Anleger am deutschen Aktienmarkt am letzten Handelstag vor Weihnachten ruhig angehen lassen. Kurz vor dem Jahresende könnten allerdings einige größere Kursschwankungen das Geschehen prägen, da die Handelsumsätze gering ausfallen sollten.

Eine Stunde vor dem Xetra-Start signalisierte der X-Dax als Indikator für den Dax am Montag ein Plus von 0,1 Prozent auf 19.909 Punkte. Der EuroStoxx 50 , der Leitindex der Eurozone, wird ebenfalls 0,1 Prozent höher erwartet.

Nach sechs Verlusttagen in Folge hatte der Dax zuletzt die Marke von 20.000 Punkten aus den Augen verloren. In der vergangenen Woche hatte die US-Notenbank Fed mit ihrer Zinsprognose die Anleger zu Gewinnmitnahmen veranlasst. Der Dax war am Freitag auf den niedrigsten Stand seit Monatsbeginn gefallen und hatte die vorangegangene Jahresend-Rally großteils wieder eingebüßt. Für 2024 steht aber immer noch ein satter Gewinn von knapp 19 Prozent zu Buche.

Aus Unternehmenssicht dürften am Montag die Aktien von Volkswagen im Anlegerfokus stehen. Aufgrund der Krise in der Autobranche will Europas größter Autobauer künftig mit gut 35.000 Beschäftigten weniger auskommen und über 700.000 Autos im Jahr weniger produzieren. Das ist Teil eines zäh ausgehandelten Kompromisses im harten Tarifstreit von Volkswagen mit der IG Metall, der am Freitagabend endete.

Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen soll es nicht geben. "Die jetzt vereinbarte Lösung mit Abbau der Kapazitäten an verschiedenen Standorten entspricht dem Produktionsumfang von zwei bis drei großen Werken", sagte VW-Chef Oliver Blume der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Die VW-Papiere stiegen im vorbörslichen Geschäft auf der Handelsplattform Tradegate um 2,5 Prozent.

Bewegung könnte es bei einigen Werten geben, die von einer veränderten Zusammensetzung von MDax und SDax betroffen sind. So kehren Evotec und Auto1 in den Index der mittelgroßen Börsenwerte zurück. Im Gegenzug steigen der Industrie-Recycler Befesa sowie der Auto- und Industriezulieferer Stabilus in den Nebenwerteindex ab.

Zudem werden in den SDax Nexus , Springer Nature sowie Formycon aufgenommen. Dafür müssen Adtran Holdings, Takkt Thyssenkrupp Nucera den Index verlassen. Sämtliche Änderungen treten an diesem Montag in Kraft./edh/men

Quelle: dpa-Afx