FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Lockdown-Verlängerungen in Deutschland drücken den Anlegern am Dienstagmorgen etwas aufs Gemüt. Nach dem robusten Wochenstart wird der Dax tiefer erwartet. Knapp eine Stunde vor dem Handelsstart am Dienstag signalisierte der X-Dax als Indikator ein Minus von 0,43 Prozent auf 14 594 Punkte. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx dürfte schwächer starten.

Der seit Monaten andauernde Lockdown in Deutschland wird angesichts steigender Corona-Infektionszahlen bis zum 18. April verlängert, dies hatte sich zuvor aber schon angedeutet. Daher gelte es jetzt für die Börsianer zu bestimmen, wie groß die Auswirkungen auf die Unternehmen seien und wie sehr sich die wirtschaftliche Erholung dadurch nach hinten verschieben werde, sagte der Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners.

Nach seinem Rekordhoch vom vergangenen Donnerstag von 14 804 Punkten bewegt sich der Dax aber weiterhin auf hohem Niveau. Die internationalen Vorgaben fielen am Dienstag gemischt aus: In den USA hatte am Vorabend noch eine Entspannung am Anleihemarkt den Kursen vor allem im Technologiesektor Auftrieb gegeben. In Asien jedoch drückte die politische Konfrontation Chinas mit der EU vor allem an Chinas Börsen auf die Kurse.

Vor dem Hintergrund der wieder größeren Pandemie-Sorgen richteten sich die Blicke der Anleger vorbörslich auf die Corona-Gewinner, darunter die Aktien der Shop Apotheke mit einem Anstieg von 2,7 Prozent. Zur Stabilisierung auf dem zuletzt gedrückten Niveau trug auch eine "Overweight"-Empfehlung der Analysten der US-Bank Morgan Stanley bei.

Die Blicke bleiben auch auf den Autosektor gerichtet, vor allem wegen der jüngsten Rally bei den Volkswagen -Aktien. Auf der Handelsplattform Tradegate war die Lage am Dienstag zunächst noch ruhig. Im Vergleich zu den Ausschlägen der vergangenen Tage bewegten sich die im Dax gelisteten Vorzugsaktien mit einem Anstieg um 0,6 Prozent vergleichsweise moderat vom Fleck.

Ansonsten gab es einige Zahlenvorlagen aus der zweiten Börsenreihe von Unternehmen wie Nemetschek , Nordex , CTS, Indus oder Amadeus Fire . Von vielen waren schon Eckdaten bekannt. Aus diesem Kreis vorbörslich auffällig waren unter anderem die 2,5 Prozent höheren Aktien des Windkraft-Anlagenbauers Nordex. Hier überzeugte laut einem Händler der Ausblick.

Ein vorbörslicher Gewinner waren außerdem noch die 1,5 Prozent höheren Aktien der Gea Group. Hier half eine Kaufempfehlung des Citigroup-Analysten Klas Bergelind. Mit einem Kursziel von 42 Euro sieht dieser bei dem Maschinenbauer auf einem erreichten Hoch seit 2018 noch mehr als 20 Prozent Kurspotenzial./tih/mis

Quelle: dpa-Afx