FRANKFURT (dpa-AFX) - Die robuste Wall Street hat dem Dax am Vortag geholfen und schiebt ihn auch am Freitag weiter an. Rund eine Stunde vor dem Xetra-Start signalisiert der X-Dax als Indikator für den Leitindex ein Plus von 0,7 Prozent auf 14 721 Punkte. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx legt vergleichbar deutlich zu.

Pandemiesorgen, ein schlechtes Corona-Krisenmanagement der Politik und Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell hatten die Anleger tags zuvor kurzzeitig aus der Ruhe gebracht, und den Dax zeitweise bis auf 14 422 Punkten gedrückt. Es fanden sich jedoch schnell wieder Käufer - zusätzlich bestärkt von der imposanten Wende von Dow & Co im Tagesverlauf. Das Dax-Rekordhoch der Vorwoche bei 14 804 Punkten rückt wieder ins Visier.

Dafür müssten die Anleger die Corona-Lage aber weiter ausblenden. Denn die Situation bleibt brisant: Die Zahl der dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) ist klar über 100 und steigt weiter. "Darüber hinaus zeigt sich durch die Blockade des Suez-Kanals, wie anfällig die globalen Lieferketten auf Störungen reagieren", heißt es im Morgenkommentar der Helaba. "Rund 16 Prozent der Chemie-Importe kommen aus Asien per Schiff durch den Suez-Kanal." Dabei ist der Zeitpunkt denkbar ungünstig angesichts der hohen Auslastung der Branche. Die Helaba-Experten sehen insgesamt steigende Risiken für den Aktienmarkt.

Freuen können sich am Freitag die Anleger der Compugroup . Der auf das Gesundheitswesen spezialisierte Softwareanbieter verdoppelt sein Aktienrückkaufprogramm auf bis zu eine Million eigene Papiere. Zudem wird das Programm verlängert.

Etwas abwärts geht es für die tags zuvor starken Papiere von Eckert & Ziegler . Der Strahlen- und Medizintechnikexperte blickt nach durchwachsenem 2020 zurückhaltend auf das laufende Jahr./ag/fba

Quelle: dpa-Afx