FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax steuert am Freitag auf weitere moderate Verluste zu. Knapp eine Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax als außerbörslicher Indikator ein Minus von 0,5 Prozent auf 22.575 Punkte. Damit würde der deutsche Leitindex den dritten Tag in Folge nachgeben. Für die Woche zeichnet sich ein Kursrückgang um 1,4 Prozent ab. Sein Eurozonen-Pendant EuroStoxx 50 wird am Freitagmorgen in einer ähnlichen Größenordnung tiefer erwartet und damit auf Wochensicht ebenfalls im roten Bereich.

Den Kampf um die 21-Tage-Linie als kurzfristigen Trendindikator hatte der Dax am Donnerstag verloren, belastet von den angekündigten US-Importzöllen auf Autos und Teile. Er konnte seinen Tagesverlust allerdings deutlich eindämmen.

Der Index bleibt in einer Konsolidierungsphase von dem vergangene Woche erreichten Rekord bei 23.476 Punkten. Das gilt zumindest so lange die nächste Chartunterstützung im Bereich von 22.300 Punkten hält. Im laufenden Monat liegt der Dax rund ein halbes Prozent im Plus und seit Jahresbeginn mit fast 14 Prozent - anders als die schwachen US-Aktienindizes.

Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners sieht den Dax in einem volatilen Seitwärtsmarkt auf Richtungssuche. "Das ist ein politisch dominierter Markt, in dem sich die Stimmung schnell und häufig dreht", kommentierte er die Auswirkungen der US-Zollpolitik. Die Experten der Landesbank Helaba sehen dadurch eine deutliche Stimmungseintrübung. Das Risiko einer weiteren Korrektur sei gestiegen, der übergeordnete Aufwärtstrend aber noch intakt.

Am deutschen Aktienmarkt gerieten die Aktien von Ionos vorbörslich unter Druck. Anteilseigner Warburg Pincus platziert laut Kreisen ein Aktienpaket im Umfang von rund 300 Millionen Euro und steigt damit wohl bei dem Internetdienstleister aus. Händler betonten indes den nur moderaten Bewertungsabschlag zum jüngsten Schlusskurs von 25,95 Euro sowie den dadurch steigenden Streubesitz. Die Aktien sollen laut der Nachrichtenagentur Bloomberg für 24,50 bis 24,70 Euro angeboten werden. Am Donnerstag hatten der Ionos-Aktienkurs noch von der Zahlenvorlage profitiert.

Bei den Papieren von Energiekontor zeichnen sich ebenfalls Verluste ab. Der Entwickler und Betreiber von Wind- sowie Solarparks legte endgültige Jahreszahlen sowie einen Ausblick auf 2025 vor.

Der Softwareanbieter GFT Technologies kündigte im Rahmen seines Geschäftsberichts an, er wolle für bis zu 15 Millionen Euro eigene Aktien zurückkaufen. Dies entspreche einem Anteil am Grundkapital von bis zu 2,48 Prozent. Die Transaktion sei überschaubar und habe eher Signalcharakter, sei aber gut für die Stimmung, kommentierten Börsianer.

Beim Technologiekonzern Jenoptik sorgte eine Abstufung für Kursdruck. Die Deutsche Bank strich ihre Kaufempfehlung./gl/jha/

Quelle: dpa-Afx