FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax droht am Donnerstag erneut an der Hürde von 14 000 Punkten zu scheitern. Damit würde sich die Hängepartie der vergangenen Wochen an und unterhalb dieser runden Marke fortsetzen. Zwar ließ der Dax diese im frühen Handel zunächst hinter sich, anschließend fiel er aber wieder darunter. Zuletzt lag er mit 0,28 Prozent im Plus bei 13 973 Punkten.

Börsianer verwiesen auf die US-chinesischen Handelsbeziehungen. So hatte die als künftige US-Handelsministerin nominierte Demokratin Gina Raimondo gesagt, sie kenne keine Gründe, warum chinesische Unternehmen wie Huawei nicht weiter auf einer schwarzen Liste der USA verbleiben sollen. Mit der Wahl Joe Bidens zum neuen Präsidenten der USA hatte man an den Börsen auch auf eine Verbesserung der Handelsbeziehungen mit China gesetzt.

Der MDax der mittelgroßen Werte schwang sich sogar zu einem weiteren historischen Hoch auf. Er stieg zuletzt um 0,42 Prozent auf 32 329 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 0,2 Prozent zu.

An die Spitze des Dax setzten sich die Aktien von Bayer mit einem Aufschlag von fünf Prozent. Die Leverkusener einigten sich bei einem entscheidenden Teil ihres milliardenschweren Glyphosat-Vergleichs mit Klägern in den USA nach langem Hickhack auf einen Kompromiss. Der zuständige Richter muss dem aber noch zustimmen.

Die Deutsche Bank erzielte 2020 erstmals seit sechs Jahren wieder einen Nettogewinn. Zudem sprach das Geldhaus von einem dynamischen Handelsgeschäft im neuen Jahr. Dennoch verlor der Kurs 1,5 Prozent. Analyst Kian Abouhossein von der US-Bank JPMorgan blieb hinsichtlich der künftigen Erträge der Deutschen Bank skeptisch.

Der Kurs der Deutsche-Bank-Tochter DWS stieg dagegen um knapp vier Prozent, die Fondsgesellschaft sammelte 2020 mehr Mittel von Investoren ein als erwartet.

Aktien von Infineon lagen 0,4 Prozent im Plus. Analysten lobten die Quartalszahlen und den Ausblick des Chip-Produzenten. Der Kurs war allerdings in den vergangenen Monaten bereits stark gestiegen.

Eine Kaufempfehlung der Bank of America für die Anteilscheine von Continental ließ den Kurs um 0,8 Prozent steigen. Dagegen verloren HeidelbergCement nach einer Verkaufsempfehlung von Goldman Sachs 1,7 Prozent.

Commerzbank verloren drei Prozent. Am Vorabend hatte der Aufsichtsrat dem Sparplan der Bank zugestimmt. Nicht alle Analysten sind jedoch davon überzeugt, dass die Bank die Erträge wie angekündigt wird steigern können.

Papiere des IT-Dienstleisters Cancom schnellten als bester MDax-Titel um fast zehn Prozent nach oben. Das Unternehmen hatte den operativen Gewinn im vierten Quartal kräftig gesteigert. Aktien der Compugroup büßten dagegen als Schlusslicht im MDax fünf Prozent ein. Das vierte Quartal des Software-Anbieters sei schwächer als erwartet ausgefallen, schrieb Analyst Knut Woller.

Unter den kleineren Werten im SDax stiegen Home24 um sieben Prozent. Die Aktien des Möbelhändlers wurden vom anstehenden Börsengang der brasilianischen Tochter Mobly nach oben getrieben./bek/mis

Quelle: dpa-Afx